Eisschwimmen

Fünf Podestplätze und österreichischer Rekord für Claudia Müller

Im ersten Bewerb des heutigen Jahres räumte die Stainzer Extremsportlerin Claudia Müller auf voller Länge ab und wurde zur besten Eisschwimmerin Österreichs gekürt. 

STAINZ/OBERTRAUN. Während sich viele Menschen bereits auf den Frühling und wärmere Temperaturen freuen, tauchte Claudia Müller beim vierten Eisschwimmen in Obertraun in die 4,5 Grad kalten Wellen des Hallstättersees.

Im Freien war es mit fünf bis drei Grad auch nicht gerade angenehm. Für die Extremsportlerin war es der erste Bewerb seit dem Winter 2019/20. „Trainiert habe ich regelmäßig in der Mur, am Schwarzl- und dem Wildoner See“, verrät Müller.

Strenge medizinische Beobachtung

Für die Competition in Obertraun waren im See vier 25-Meter-Bahnen eingerichtet, welche die Teilnehmer je nach Distanz mehrmals absolvieren mussten. „Für die Schönheit der Landschaft hat man da kein Auge“, musste sich die Spitzensportlerin für jede Distanz eine eigene Taktik zurechtlegen.

Die Pausen zwischen den Rennen bedingten auch einen stets neuen Spannungsaufbau. Als Schwimmtechnik galt Freistil, die meisten der knapp siebzig Schwimmer aus fünf Nationen fühlten sich aber beim Kraulen am wohlsten. Offen stand auch die Benutzung eines Neopren-Anzugs, die Elite war aber nur in Badeanzug und Haube zu sehen.

„Die Bedingungen waren sowohl vom Wind als auch von der Stimmung sehr in Ordnung.“
Claudia Müller, mehrfache Winterschwimm-Weltmeisterin

Wieder mit dabei: Ehemann Günter in der Rolle als Betreuer, Beobachter und Buddy. Eine weitere Sicherheitsmaßnahme neben dem vorzulegenden ärztlichen Attest und dem Medical Test vor dem Start: Alle Konkurrenten wurden ständig vom IISA-Stewards (Internationale Ice Swimming Association) beobachtet.

Österreichischer Rekord

Knapp vor zehn Uhr machte das 50-m-Rennen den Anfang. „Ganz zu Beginn fühlt sich das Wasser noch wärmer an“, gelang der Fünffach-Siegerin des 24-Stunden-Benfizschwimmens in Bad Radkersburg ein grandioser Auftakt. Sie distanzierte alle Damen und landete mit 35,40 Sekunden einen sicheren Start-Ziel-Sieg.

Nach dem 100-Meter-Lauf, den Claudia Müller mit 1.21,68 Minuten als Zweite absolvierte, wartete mit den 1.000 Metern die Königsdisziplin. Auch hier enttäuschte die Mehrfach-Triathletin nicht, hinter Weltmeisterin Alisa Fatum (D) platzierte sie sich auf dem ausgezeichneten 2. Rang.

Die Zeit von 17.06,28 bedeuten einen neuen österreichischen Rekord im Eisschwimmen. Was folgte, waren die 200 (3.01,51 Minuten) und die 500 (8.10,49 Minuten) Meter, welche die Kindergartenbetreuerin jeweils auf Platz 2 beendete. In Summe heftete sie ihrer Erfolgsgeschichte damit fünf Podestplätze aus fünf Starts an. Gewertet wurde übrigens in einer Allgemeinen Klasse ohne Berücksichtigung des Alters.

„Es wären fünf Titel gewesen“, fand es Claudia Müller schade, dass der Bewerb nicht als Staatsmeisterschaft ausgeschrieben war. Dennoch: Das Prädikat „beste Österreicherin“ wiegt auch recht schwer. Ihr Großziel für heuer: der Swiss Ultra mit fünf Marathons an fünf aufeinanderfolgenden Tagen.

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