Unterliga West
Herbstfazit: So schnell kann's im Fußball gehen

Bad Schwanberg liegt nach dem Herbst in der Unterliga im Spitzenfeld, Bad Gams im hinteren Tabellenmittelfeld. | Foto: Michl
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Das war der Herbst in der Unterliga West: Bad Schwanberg und Groß St. Florian haben zwei entgegengesetzte Hinrunden hinter sich.

BAD SCHWANBERG/GROSS ST. FLORIAN. „Im Fußball geht es schnell“, weiß Dominik Haring, mit 27 Jahren einer der jüngsten Kampfmannschaftstrainer im steirischen Fußball. Auch in der Unterliga West: Im vergangenen Frühjahr, als Haring das Traineramt von seinem Bruder übernommen hat, spielte Groß St. Florian noch um den Aufstieg, gleichzeitig stürzte Bad Schwanberg mit nur zwei Siegen in der Rückrunde ab. Ein halbes Jahr später spielen die Schwanberger vorne mit und die Florianer sind hinten drinnen.

Bad Schwanberg vorne dabei

Was ist dazwischen passiert? In Bad Schwanberg hat Trainerlegende Jerko Grubisic während einer Niederlagenserie übernommen, zum Saisonschluss wieder gewonnen und heuer im Herbst so weitergemacht: Platz vier hinter den Topteams aus Leibnitz. „Das war ein sehr guter Herbst“, ist Grubisic zufrieden. „Wir haben einen Ausrutscher gehabt, sonst wäre es perfekt gewesen.“ Nur gegen den Tabellenletzten Söding gab es die einzige Heimniederlage.

Jerko Grubisic hat wieder Siege nach Bad Schwanberg gebracht. | Foto: Franz Krainer
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„Ich hab selbst auch ein bisserl Zeit gebraucht, um mich in dieser Liga zurecht zu finden“, erklärt Grubisic den Aufschwung. „Die Unterliga ist sehr interessant, jetzt weiß ich, wie ich mich taktisch auf jeden Gegner einstellen kann“, hat der Fußballfanatiker natürlich schon alle Teams genau studiert. Ob so der Aufstieg möglich ist? „Der zweite Platz ist möglich für die Relegation. Es wird nicht einfach, aber wir streben in diese Richtung.“ Allerdings: Genau so viele Punkte wie heuer (24) hat Bad Schwanberg auch vor einem Jahr gehabt, bevor im Frühjahr gar nix mehr ging…

Groß St. Florian hinten drin

Ganz anders schaut’s in Groß St. Florian aus: „Das Wichtigste ist der Klassenerhalt“, sagt Haring nach seinem ersten halben Jahr als KM-Trainer. Es hätte leichter sein können: Nach einem Umbruch im Sommer mit einem ebenso jungen Kader kamen auch Verletzungen und immer wieder Ausfälle dazu. „Vieles ist nicht optimal gelaufen und anders als wir es uns vorgestellt haben, es sind einige Dinge zusammengekommen“, erklärt Haring. In jeder Runde musste er mit einer anderen Aufstellung spielen: „Wir sind nie in einem Rhythmus gekommen.“

Dominik Haring hat in Groß St. Florian eine komplizierte erste Saison als Cheftrainer. | Foto: Michl
  • Dominik Haring hat in Groß St. Florian eine komplizierte erste Saison als Cheftrainer.
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Siege gab es gegen die beiden Tabellenletzten und den Tabellenersten: Das 4:1 war die einzige Niederlage von Herbstmeister Leibnitz, danach kam die junge Florianer Mannschaft in eine Unserie, auch mit unerklärlichen Ergebnissen gegen Schwanberg oder Gams, wo man die Spiele in der zweiten Halbzeit hergab. „Sowas kennen die meisten jungen Spieler nicht, da braucht’s erfahrene Spieler, die aber oft ausgefallen sind“, erzählt Haring von seinem Start als Trainer. „Man merkt die fehlende Routine und das fehlende Selbstbewusstsein in so einer jungen Mannschaft, wenn’s einmal nicht läuft. Ich mach mir da wahrscheinlich auch mehr Gedanken als ältere oder erfahrenere Trainer. Aber es war schon jetzt sehr lehrreich, ich glaub, auch für die jungen Spieler, die schon viel Spielzeit erhalten haben.“

Valentin Temmel ist mit erst 17 Jahren in jedem Spiel der Florianer zum Einsatz gekommen. | Foto: Michl
  • Valentin Temmel ist mit erst 17 Jahren in jedem Spiel der Florianer zum Einsatz gekommen.
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Umso wichtiger wird die Frühjahrsvorbereitung, wenn die Verletzten zurückkehren und der junge Coach mehr Zeit als im Sommer hat. „Das ist der Weg, für den sich der Verein entschieden hat und den man geht. Das finde ich auch gut so“, meint Haring. Dennoch bleibt punktetechnisch die schwächste Halbserie der Florianer seit 25 Jahren, damals ist man die 1. Klasse abgestiegen.

Der Rest liegt dazwischen

Dazwischen hat sich Wies als Aufsteiger beim Comeback in der Unterliga gut geschlagen: Unter dem neuen (auch erst 34-jährigen) Trainer Markus Rosenberger liegt man etwa drei Punkte hinter Schwanberg, der dritte Aufstieg in Folge wird's aber wohl nicht werden – zu stark dürften die Leibnitzer Top-Teams sein.
Lannach und Bad Gams liegen knapp vor Groß St. Florian, tabellarisch aber dort, wo man sie erwarten konnte – für beide Teams wird im Frühjahr auch erst einmal der Abstiegskampf warten, dafür hat man aber eine sehr brauchbare Ausgangslage.

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