Unterliga West: Eibiswald balanciert gefährlich nah am Abgrund

Eibiswald feuerte seine beiden besten Torschützen Severdzan Beciri (vorne) und Alen Ploj im Abstiegskampf. | Foto: Franz Krainer
  • Eibiswald feuerte seine beiden besten Torschützen Severdzan Beciri (vorne) und Alen Ploj im Abstiegskampf.
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Es ist eigentlich unglaublich, was bei einem Traditionsclub wie Eibiswald alles passieren kann: eine Mannschaft, die laut Insidern den eigenen Trainer abschießt (Alexander Pichlbauer war nur drei Spiele im Amt), Walter Gosch, der als Co-Trainer die Faxen nicht mehr mitmacht und seine Funktion zurücklegt, und ein Vorstand, der dabei zuschaut. Mit Severdzan Beciri und Alen Ploj (mit je sechs Toren die besten Torschützen, insgesamt erzielten die Eibiswalder 18) wurden zwei Leistungsträger gleich nach Hause geschickt. Wenn sich allerdings eine Mannschaft anmaßt, auf diese Weise in die Geschicke des Vereins einzugreifen, ist danach auch Leistung gefordert. Gegen Groß St. Florian lieferte das Eibiswalder Team aber einen „Unkick“ ab, der an sportlichen Offenbarungseid grenzt. Einige Spieler zeigten immerhin Einsatz, wie Kapitän Andreas Bernhart, Stefan Warolli oder Lukas Klug, bei anderen hatte man das Gefühl, das Schicksal des Vereins wär ihnen egal. Hätte nicht Groß St. Florian bei 3:0-Führung (2x Thomas Nebel, Zija Lleshi) nach der Pause einen Gang zurückgeschaltet, es wäre wohl der bitterste Abend seit Jahren für die heimischen Fans geworden.

Lannach und Pölfing remisieren

Neo-Trainer Silvo Kumer, der bisher die U13 des SV Eibiswald betreut hatte, bekam als neuer Trainer der Kampfmannschaft einen Rucksack umgehängt, der wohl nicht zu schleppen ist. Eibiswald ist mit drei Punkten Rückstand und einem Torverhältnis von -32 Schlusslicht in der Unterliga West. Lannach und Pölfing-Brunn punkteten beim 1:1 beide, Bad Gams (1:2 in Gabersdorf) und Ligist (0:2 in Ragnitz) stecken nach den Niederlagen aber auch noch im Abstiegskampf. Bärnbach holte sich in der 94. Minute die Tabellenführung von Mooskirchen zurück, als der 3:2-Siegtreffer für die Bärnbacher im Spitzenspiel fiel. Im Derby setzte sich St. Peter mit 2:0 gegen Schwanberg durch, beide werden aber nur mehr um die vorderen Mittelfeldplätze kämpfen.

"Eine einzige Frechheit"

Von solchen Sorgen können die Eibiswalder derzeit nur träumen: Während die letzten treuen Fans gegen Groß St. Florian bereits zur Pause resignierten und selbst die Funktionäre des Gegners ungläubig den Kopf schüttelten, redete Kassier Ernst Dietrich als einziges Eibiswalder Vorstandsmitglied Klartext: „Die Leistung unserer Mannschaft ist eine einzige Frechheit und dafür wollen die Kicker auch noch Geld. Für diese Art, mit dem SV Eibiswald umzugehen, bin ich nicht zu haben, im Sommer kracht es, aber gewaltig!“ Dann könnte es allerdings schon zu spät sein.

von Franz Krainer

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