Deine Lehre - Deine Zukunft
Die Berufung in der Werkstatt gefunden

Begeisterung fürs Auto: Thomas Reiterer, Lehrling Jan-Dominic Sebl und Markus Reiterer sen. (v.l.) in der Werkstatt | Foto: Michl
  • Begeisterung fürs Auto: Thomas Reiterer, Lehrling Jan-Dominic Sebl und Markus Reiterer sen. (v.l.) in der Werkstatt
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Jan-Dominic Sebl begann nach der HTL eine Lehre als KFZ-Techniker in Deutschlandsberg beim Autohaus Reiterer.

DEUTSCHLANDSBERG. Der Fachkräftemangel ist auch in der Autobranche spürbar. „Wir machen uns unsere KFZ-Techniker quasi selbst, weil es von woanders nicht viel zu holen gibt“, erklärt Thomas Reiterer, im Autohaus Reiterer für die Lehrlingsausbildung zuständig. Nur zwei Techniker sind von anderen Werkstätten übernommen, den Rest hat Reiterer selbst ausgebildet. Auch, als man in der Werkstatt nicht voll ausgelastet war – als Investition in die Zukunft. Gegenwärtig gibt es genug Arbeit und gleich viele Lehrlinge wie Gesellen: Vier Lehrlinge sind bei Reiterer tätig, zwei haben vor Kurzem die Lehrzeit abgeschlossen, einer wird im Sommer aufgenommen.

Vielfältige Ausbildung

Ein Problem, mit dem KFZ-Werkstätten zu kämpfen haben, sind die Abgänge in andere Berufssparten, etwa in die Industrie. „Als KFZ-Techniker versteht du was von Mechanik, Elektrik und mittlerweile auch EDV“, sagt Thomas. „Deswegen brauchen wir die Lehre unbedingt, um Leute auszubilden, damit wir am Ende noch genug übrig haben.“ Die Auswahl wird seit ein paar Jahren kleiner, der Arbeitsgegenstand zieht aber noch genug Bewerber an. „Ein Auto hat Emotionen, das ist für junge Menschen interessanter als andere Lehrberufe“, ist Thomas dankbar. „Sonst würden wir nicht so gute Leute kriegen.“

Lehre statt Schule

So war es auch bei Jan-Dominic Sebl: Der 17-Jährige begann 2019 eine Lehre im Autohaus Reiterer, nachdem er zuvor in der HTL Kaindorf war. „In der Hauptschule war ich relativ gut, aber die HTL hat mich nach zwei Jahren überhaupt nicht mehr interessiert.“ Daraufhin bewarb er sich als KFZ-Techniker: „Weil mir alles taugt, was Autos betrifft“, sagt Jan begeistert. „Und wenn’s nur Bremsflüssigkeit wechseln ist, das macht einfach Spaß.“ Thomas Reiterer ist sich sicher, dass Jan auch in der Schule ein gutes Zeugnis gehabt hätte. „Aber wenn es ihn nicht interessiert, geht’s nicht. Deswegen finde ich den Weg gut, den er eingeschlagen hat.“ Auch die Eltern spielen bei solchen Entscheidungen von Jugendlichen eine Rolle, oft wird die Schule einer Lehre vorgezogen. Bei Jan war das anders: „Der Papa ist ein kleiner Autofreak, und dem Opa habe ich ab und zu beim Autoschrauben geholfen“, erzählt er, dass er sich schon von klein auf für Autos interessiert hat. „Die Schule war nicht das Wahre für ihn, sondern das Schrauben“, meint Geschäftsführer Markus Reiterer sen. „Wenn ich in der Werkstatt sehe, hat er seine Berufung gefunden.“

Schrauben und lernen

Lernen ist aber auch bei der Lehre angesagt. „Die duale Ausbildung vermischt Handwerk und Schule, eine feine Sache“, denkt Thomas. Er nennt kognitive Leistungsfähigkeit, eigenständiges Arbeiten und ein bisserl Fantasie als Grundvoraussetzungen einer KFZ-Lehre. „Und logisch Denken sollte man auch können“, ergänzt Jan. Entscheidend sei aber immer die Begeisterung für Autos. „Denn nur, was man gern macht, macht man auch wirklich gut“, sagt Thomas.


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