Wirtschaft
Gute Jobs auch für ältere Menschen

Stehen zur Impalecement Stiftung 45+: Wolfgang Lang und Michaela Sahin. | Foto: Susanne Veronik
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Die Implacementstiftung 45+ bringt auch ältere Menschen wieder in die Arbeitswelt.

DEUTSCHLANDSBERG/STAINZ. Für ältere Menschen ist es oft recht schwierig, in der Arbeitswelt neu Fuß zu fassen. Vorurteile wie z.B. mögliche Krankenstände lassen manche Arbeitgeber zurückschrecken.
"Stimmt doch nicht. Ältere sind nicht mehr und nicht weniger krank als jüngere. Wir bei TCM setzen bewusst auf die Erfahrungswerte älterer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die oft auch eine enorme Vorbildwirkung haben", bekräftigt Manfred Kainz als Geschäftsführer von TCM International mit Sitz in Stainz und Obmann der Wirtschaftskammer Deutschlandsberg. Ein effektives Werkzeug, um ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in das Berufsleben zu integrieren, ist die Implacementstiftung 45+, mit der das AMS Steiermark allen steirischen Unternehmen die Qualifizierung von neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ab 45 Jahren ermöglicht, und das über alle Bildungsebenen.

Geschmeidiger Berufseinstieg

Diese Implacementstiftung ist ein Modell, auf das man auch bei TCM setzt – und das mit Erfolg. "Die Vorteile liegen auf der Hand", so Wolfgang Lang, HR Manager und Prokurist bei TCM und führt an: "Unsere ‚Stiftlinge‘ erhalten einerseits die Möglichkeit, sich höher zu qualifizieren und andererseits auch in den Betrieb hineinzuwachsen – und das bei weniger Druck sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer. Außerdem besteht die reelle Aussicht auf einen hochwertigen Arbeitsplatz."
"Voraussetzung dafür ist die gute Zusammenarbeit mit dem AMS. So wird im Sinne der Menschen und der Wirtschaft gearbeitet", richtet Manfred Kainz seinen Dank an Michaela Sahin, Leiterin des AMS Deutschlandsberg.
"Die Kommunikation zu jenen Betrieben muss einfach stimmen, die gewisse Jobs neu besetzen wollen", bringt es Sahin auf den Punkt und erklärt: "Ziel der Stiftung ist eine maßgeschneiderte Ausbildung für eine nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt. Ein existenzsicherndes Einkommen für den Erhalt einer Pension hat dabei Priorität." Somit können speziell Frauen über diese Stiftung gerade im Technikbereich gute Jobs erhalten, bei denen sie einen hochqualifizierten Beruf bei gleicher Bezahlung wie ihre männlichen Kollegen erhalten.

Ein Vorzeigebeispiel

Einer der fünf "Stiftlinge" bei TCM International ist Manfred Kögl. "Ich bin gelernter Schmied und Werkmeister und habe die Abend-HTL absolviert. Bis 2009 war ich Produktionsleiter bei der Eberhard GesmbH und bis 2014 Anlagenleiter bei der Fa. Saubermacher. Dann war der Job weg. Über das AMS habe ich im Rahmen der Implacementstiftung 45+ Bewerbungsschreiben verfasst, sodass man bei TCM auf mich aufmerksam geworden ist. Dort bin ich ab Februar 2016 innerhalb eines Jahres zum Tool-Experten in der Werkzeug-Konstruktion ausgebildet worden. Jetzt habe ich hier einen guten Arbeitsplatz", so Kögl. Die Vorteile? "Der Einstieg in Verbindung mit der Ausbildung ist mit weniger Leistungsdruck verbunden. Die Implacementstiftung 45+ war für mich das richtige Sprungbrett zu einem erfolgreichen beruflichen Neueinstieg", ist Kögl froh über diese Entwicklung.

Zur Implacementstiftung 45+

Die Implacementstiftung 45+ hat das Ziel, offene Stellen durch arbeitsplatzgenau qualifizierte neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ab 45 Jahren abzudecken.
Die Schritte
1. Auswahl neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Potenzial der beim AMS als arbeitssuchend vorgemerkten Personen, und das gemeinsam mit den Unternehmen.
2. Entwicklung von individuell ausgelegten Bildungsplänen.
3. Qualifizierung, die Theorie und Praxis sinnvoll kombiniert: theoretische Qualifizierung (mind. 1/3) und praktische Qualifizierung im Unternehmen (max. 2/3).
Allgemeine Ausbildungen können bis zu zwölf Monate dauern. Im Falle von verkürzten Lehrausbildungen gilt grundsätzlich die halbe Lehrzeit.
Die Finanzierung
Das gesamte Projekt wird aus Unternehmensbeiträgen und aus Mitteln des AMS Steiermark sowie des Landes Steiermark finanziert. Mehr auf www.ams.at

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