"Alianza Österreich – Argentinien"
Reger Austausch am Bauernhof Priegl

Steirische Bäuerinnen im Austausch mit Alexandra Kiegerl (Mitte). | Foto: Welthaus Graz
8Bilder
  • Steirische Bäuerinnen im Austausch mit Alexandra Kiegerl (Mitte).
  • Foto: Welthaus Graz
  • hochgeladen von Susanne Veronik

"Weniger, aber dafür qualitativ hochwertiger Fleischkonsum“ ist ein Thema mit dem sich das Welthaus Graz derzeit intensiv beschäftigt. Einerseits im Projekt "Gerecht leben – Fleisch fasten", andererseits durch das internationale Austauschprojekt "Alianza Österreich – Argentinien: Gemeinsam für eine zukunftsfähige Landwirtschaft". Ein Lokalaugenschein am Biobauernhof Priegl in Trahütten zeigte anhand des Projektes "Stressfreie Hofschlachtung", wie es funktionieren kann.

TRAHÜTTEN. Es ist nicht das erste Mal, dass sich im Rahmen des Austauschprojektes „Alianza Österreich – Argentinien: Gemeinsam für eine zukunftsfähige Landwirtschaft“ eine Delegation am Bauernhof Priegl der Familie Alexandra und Alois Kiegerl in Trahütten getroffen hat. Stand im April des Vorjahres die Besichtigung des Familien-Betriebes für die Delegationsgäste aus Argentinien im Vordergrund, so wurde diesmal das Thema auf Nachhaltigkeit in Zusammenhang mit optimierter Fleischproduktion für Bäuerinnen und Bauern aus der Steiermark konkretisiert. Rinderbauer Alois Kiegerl setzt auf hochwertige Fleischqualität. Die stressfreie Hof-Schlachtung leistet dazu einen wertvollen Beitrag. 

"Durch die Schlachtung im Hof bleiben die Tiere in ihrer gewohnten Umgebung und werden nicht bei hoher Verletzungsgefahr und von Ängsten begleitet auf einen Hänger getrieben", erklärt der Initiator Alois Kiegerl, der mit seiner Familie den Bauernhof in Trahütten seit 1991 als zertifizierten Bio-Betrieb mit rund 60 Murbodner Rindern führt. 

Aufklärungsarbeit direkt am Hof

Insgesamt geht es um Aufklärung und Sensibilisierung für die Abläufe eines landwirtschaftlich geführten Betriebes, worum sich Alexandra Kiegerl sehr bemüht: 

„Wir bieten unseren Urlaub-am-Bauernhof-Gästen täglich einen Hofrundgang an. Dabei zeige und erkläre ich ihnen die Landwirtschaft – und das mit Erfolg. Mittlerweile essen die Kunden weniger und dafür qualitativ hochwertiges Fleisch.“
Alexandra Kiegerl, Bauernhof Priegl


Rinderhaltung, Forst und Urlaub am Bauernhof 


Ihr Ehemann Alois ergänzt: „Wir bieten qualitativ hochwertige Produkte an und die Leute sind auch bereit einen angemessenen Preis dafür zu bezahlen. Durch die Direktvermarktung kann ich diesen Preis selbst bestimmen und somit das Überleben des Hofs sichern.“

Weitere ökonomische Aspekte, die zur Zukunftsfähigkeit des Betriebes beitragen, sind laut Familie Kiegerl: die Zusammenarbeit in Maschinengemeinschaften und eine breite Aufstellung mit mehreren Standbeinen. So gliedert sich der Bio-Bauernhof Priegl in Rinderhaltung, Forst und Urlaub am Bauernhof.

So gut geht es den Rindern auf dem Bauernhof Priegl sowie auf den weiteren Mitgliedsbetrieben. Die Schlachtung am Hof soll dieses stressfreie Leben bis zur letzten Minute ermöglichen. | Foto: Susanne Veronik
  • So gut geht es den Rindern auf dem Bauernhof Priegl sowie auf den weiteren Mitgliedsbetrieben. Die Schlachtung am Hof soll dieses stressfreie Leben bis zur letzten Minute ermöglichen.
  • Foto: Susanne Veronik
  • hochgeladen von Susanne Veronik

Die Schlagworte des Austauschbesuchs waren somit: Nachhaltigkeit, Tierwohl, Diversifizierung, Selbstbestimmtheit und Zukunftsfähigkeit. Eine zukunftsfähige Landwirtschaft und die Stärkung bäuerlicher Familienbetriebe stehen im Fokus des Projekts „Alianza Österreich – Argentinien“.

Warum? „Weil die familiäre Landwirtschaft ein essenzieller Weg ist, um sehr viele Probleme, die wir heutzutage haben – Klimawandel, Welternährung usw. – gut meistern zu können“, erklärt Alexandra Kiegerl.

Welthaus und die argentinische NGO INCUPO beobachten seit Jahren, wie bäuerliche Familienbetriebe durch das aktuelle Agrar- und Handelssystem sowie durch die Klimaerwärmung und die Biodiversitäts-Krise zunehmend unter Druck geraten.

„Wir sind überzeugt davon, dass globale Probleme globale Lösungen brauchen und dass den Landwirtinnen und Landwirte in Österreich und Argentinien selbst das Wort gegeben werden muss."
Margareta Moser, Welthaus-Mitarbeiterin

Gemeinsam für eine zukunftsfähige Landwirtschaft

„Bei den soeben durchgeführten Austauschbesuchen auf sechs steirischen Höfen hatten Bäuerinnen und Bauern die Möglichkeit, sich über nachhaltige Methoden der Landwirtschaft zu informieren und sich an der Ausarbeitung notwendiger Rahmenbedingungen für eine nachhaltige tierische Produktion zu beteiligen", betont Margareta Moser und ergänzt: "Diese werden wir dann in der letzten Projektphase von der Politik einfordern."

Lokalaugenschein an Bio-Bauernhof Priegl in Trahütten | Foto: Welthaus Graz
  • Lokalaugenschein an Bio-Bauernhof Priegl in Trahütten
  • Foto: Welthaus Graz
  • hochgeladen von Susanne Veronik

Interessierte Bäuerinnen und Bauern sind herzlich eingeladen, sich zum Abschluss-Workshop am 13. und 14. April im Retzhof in Wagna anzumelden. 
Infos und  Anmeldung:
www.graz.welthaus.at/regionale-austauschbesuche

Diese Artikel könnten dich ebenso interessieren:

Gemeinsam anpacken für das Hofkollektiv Wieserhoisl
Top-Saftproduzenten in Leibnitz und Deutschlandsberg
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.