Südsteiermark
Stark steigende Zahlen im ersten gemeinsamen Tourismusjahr

Seit gut einem Jahr sind Deutschlandsberg und Leibnitz ein Tourismusverband. | Foto: Steiermark Tourismus/Tom Lamm
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Das erste gemeinsame Tourismusjahr haben Deutschlandsberg und Leibnitz hinter sich. 2021 wurden die beiden Bezirke im Zuge der steiermarkweiten Reform zum Tourismusverband Südsteiermark fusioniert.  Die Zahlen sind nach Corona wieder deutlich gestiegen.

DEUTSCHLANDSBERG/LEIBNITZ. "Im Großen und Ganzen stehen unsere Vermieter, Gäste und touristischen Partner hinter der Dachmarke Südsteiermark", meint Geschäftsführerin Melanie Koch. Marken wie Schilcherland oder Ölspur wurden unter der Dachmarke weitergeführt. Herausfordernd sei, dass durch die Reform ein neues Tourismusgesetz in der Steiermark gilt, das einige Dinge ausschließt, die früher noch möglich waren. "Oft stoßen wir hier auf Unverständnis. Es sind uns aber aufgrund des Gesetzes die Hände gebunden, auch wenn es früher immer so war", so Koch.

Deutliche Steigerung nach Corona

Wie verlief nun das erste Jahr in der neuen Erlebnisregion? "Das erste Jahr war ein Zusammenwachsen der beiden Bezirke und der bestehenden Büros", erzählt Koch, dass zehn Firmen zusammengeführt werden mussten. "Für uns war das wichtigste Anliegen, dass unsere Gäste und Vermieter von dieser Umstellung nichts mitbekommen."

An den Zahlen des Tourismusjahres 2022 (November ’21 - Oktober ’22) erkennt man, wie unterschiedlich die beiden Nachbarbezirke sind: Von 329.000 Ankünften entfallen gut vier Fünftel auf Leibnitz, ein Fünftel auf Deutschlandsberg. Damit liegt die Region wieder auf dem Niveau von vor Corona. Beim Tourismusverband ist man mit diesen Zahlen sehr zufrieden.

"Die Marke Südsteiermark, unsere Vielfalt an Angeboten und die Gastfreundlichkeit unserer Betriebe und Beherberger sind unser Rezept für diesen Erfolg."
Melanie Koch, Geschäftsführerin TV Südsteiermark

Leibnitz alleine verzeichnete mit 267.000 Ankünften sein stärkstes Tourismusjahr aller Zeiten, um 18 Prozent mehr als 2021. Deutschlandsberg hat mit 62.000 Gästen das Vor-Corona-Niveau noch nicht ganz erreicht, konnte sich gegenüber 2021 aber um 22 Prozent steigern.

Touristische Entwicklung der Region

Blickt man noch viel weiter zurück, merkt man, welche Entwicklung der Tourismus in der gesamten Region hingelegt hat: 2000 gab es nur halb so viele Touristen wie jetzt (ähnliche Steigerungen legten nur das Ausseerland, Schladming, Graz und das Murtal hin). Das liegt vor allem an Leibnitz, das seine Gäste alleine in den letzten 20 Jahrenmehr als verdoppelt hat. Deutschlandsberg stagnierte lange um 60.000 Ankünfte pro Jahr herum, ausgerechnet in den letzten vier Jahren vor Corona kam ein Schwung auf 70.000 bis 80.000.

Während Deutschlandsberg also ziemlich genau gleich viele Touristen wie Einwohner (ca. 61.000) hat, ist der Andrang in Leibnitz viel größer: Dort kommen auf einen Einwohner drei jährliche Touristen.

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Und auch die Aufenthaltsdauer macht einen Unterschied: In Deutschlandsberg bleiben die Gäste im Schnitt drei Tage bzw. Nächte, in Leibnitz nur 2,3. Vor allem Groß St. Florian, Bad Schwanberg oder St. Martin i.S. punkten mit einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von mehr als vier Tagen. Leibnitz liegt mit 1,9 Tagen fast auf dem Niveau der Landeshauptstadt.

Die stärksten Tourismusgemeinden

Die Hochburgen im südsteirischen Tourismus liegen aber natürlich in Leibnitz – mit deutlichem Abstand: Leibnitz, Gamlitz, Ehrenhausen und Leutschach machen gemeinsam 60 Prozent aller Ankünfte in der Region aus. In Deutschlandsberg ist die Bezirkshauptstadt wieder die Nummer eins (2021 war’s noch Eibiswald), allerdings mit einem Viertel der Gäste, welche die Leibnitzer Hochburgen haben.

Zugpferde bleiben ganz klar Sommer und Herbst: Mehr als 80 Prozent der Gäste kommen zwischen Mai und Oktober. Alleine August, September und Oktober machen fast die Hälfte aller jährlichen Touristen aus. Von Oktober auf November ist die Hochsaison vorbei, dann sind auf einen Schlag fast um ein Fünftel weniger Gäste in der Region. Wobei der letzte Winter eine gewaltige Steigerung von 400 Prozent im Vergleich zur sehr eingeschränkten Saison 20/21 brachte.

Inländische Gäste im Sommer und Herbst: So könnte man die typischen Urlauberinnen und Urlauber in der Südsteiermark beschreiben. | Foto: Steiermark Tourismus/Martina Traisch
  • Inländische Gäste im Sommer und Herbst: So könnte man die typischen Urlauberinnen und Urlauber in der Südsteiermark beschreiben.
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In Österreich und Deutschland beliebt

Die Gäste kommen weiterhin überwiegend aus Österreich, vor allem aus der Steiermark selbst sowie aus Wien, Oberösterreich und Niederösterreich. Ein Viertel der Gäste im Jahr 2022 kamen aus dem Ausland, wieder deutlich mehr als zuvor. Dort ist Deutschland mit Abstand der beste Markt für die Südsteiermark: 14 Prozent aller Gäste kommen aus Deutschland, davon wiederum fast die Hälfte aus Bayern.

Melanie Koch ist seit knapp einem Jahr Geschäftsführerin des Tourismusverbands Südsteiermark. | Foto: Teubl-Lafer
  • Melanie Koch ist seit knapp einem Jahr Geschäftsführerin des Tourismusverbands Südsteiermark.
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Als Hauptargument für die Tourismusstrukturreform nennt Koch das Bündeln der Kräfte. "Unser Team ist nach Aufgaben aufgestellt und nicht, wie es früher war, dass jedes Tourismusbüro alles selbst gemacht hat. Hier haben wir ordentlich einsparen können", so die erfahrene Touristikerin. "Auch den gemeinsamen touristischen Auftritt nach außen auf unseren Märkten können wir jetzt mit allen Angeboten aus beiden Bezirken gut positionieren." Eine neue Homepage und das Weinmobil in beiden Bezirken wurden bereits umgesetzt, der nächste Schritt sind gemeinsame Projekte.

Optimistischer Ausblick

In diesem Jahr will der TV Südsteiermark sein Angebot weiter ausbauen, werbetechnisch sei man gut aufgestellt. "Wir werden 2023 auch wieder an die Erfolgszahlen anknüpfen können", ist Koch optimistisch. "Wir arbeiten intensiv rund um das Thema Rad und Mountainbiken, Wandern, Kulinarik, auch die Kunst und Kultur werden von uns intensiv bearbeitet."

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