Hauptplatz neu: Schrägparken, Erlebnis und Regionalität

Ein neues Verkehrskonzept von der Einfahrt zum Deutschlandsberger Hauptplatz weg soll mehr Leute in die Innenstadt bringen.
  • Ein neues Verkehrskonzept von der Einfahrt zum Deutschlandsberger Hauptplatz weg soll mehr Leute in die Innenstadt bringen.
  • hochgeladen von Simon Michl

Wer im Jänner dieses Jahres beim Bürgerforum im Laßnitzhaus dabei war, wird um die Bemühungen der Stadtgemeinde zur Neugestaltung des Deutschlandsberger Hauptplatzes wissen. Ziemlich genau ein Jahr später, im Jänner oder Februar 2017, wird es erneutes Bürgerforum geben, nachdem es bereits konkrete Pläne zur Umsetzung gibt. Vizebürgermeister Anton Fabian, gleichzeitig Vorsitzender des zuständigen Stadtmarketings, weiß bereits mehr: „Der im Jänner vorgestellte Vorschlag der TU Graz liegt derzeit im Bauamt auf.“ An erster Stelle steht derzeit die Umgestaltung und Erreichbarkeit des Hauptplatzes, das gemeinsam entwickelte Verkehrskonzept wird diese Woche vom Ortsbildbeauftragten geprüft. „Bevor es im Gemeinderat beschlossen werden kann, wird es in den Ausschüssen und mit Beteiligten diskutiert“, erklärt Fabian. Dass nicht alles auf einmal geht, betonte er schon beim ersten Bürgerforum, in drei Etappen soll nun der Hauptplatz umgestaltet werden:

2017 bis 2018: Im ersten Teil soll von der Hauptplatzeinfahrt bis zum Rathausplatz gearbeitet werden. Dieser Abschnitt soll bis zur 100-Jahr-Feier der Stadt Deutschlandsberg im Jahr 2018 fertig sein.
2019: Zusammen mit dem Land Steiermark wird es ein Projekt zur kompletten Neugestaltung des Unteren Platzes geben, die TU Graz hat bereits einen Vorschlag erstellt. Starten wird es aber erst, wenn die Tiefgarage komplett fertig gebaut ist. Vom Kindergarten weg wird noch ein letzter Trakt raus zu den Parkplätzen erbaut.
Als Zukunftsvision steht eine Neugestaltung des Rathausplatzes inklusive Park und Pavillon an.

Im ersten Abschnitt soll vor allem die Parkplatzsituation optimiert werden. Einige Längsparkplätze werden in Schrägparkplätze umgewandelt, zusätzliche Stellplätze werden in Hinterhöfen errichtet. Neben der Sparkasse im Unger-Areal sind 50 Parkplätze mit Passage raus zum Hauptplatz geplant. Die neu errichtete Tiefgarage hilft hier natürlich auch. Am Anfang war die Nutzung der öffentlichen Parkplätze laut Fabian noch zurückhaltend, es werde aber von Tag zu Tag besser. „Da muss man Geduld haben, das ist ein Gewöhnungsprozess bei den Leuten. Vor allem bei uns, wo es ja nie eine Tiefgarage gegeben hat.“

Vier Arbeitsbereiche

Neben dem umfassenden Verkehrskonzept ist die Neupositionierung des Deutschlandsberger Hauptplatzes in vier Module eingeteilt:

Modul Erlebniseinkauf: Der gesamte Hauptplatz soll durch eine Neugestaltung und Begegnungszonen zu einem Erlebnisbereich werden. Kommunikation, Freundlichkeit, Service und Wohnen sind die Schlagwörter, nach denen sich die Stadt hier richten will. „Der Hauptplatz soll ja nicht nur aus Parkplätzen bestehen“, meint Fabian. Neue Begegnungszonen sollen entstehen, für die Allee gibt es noch keine genauen Pläne. Erste Ideen, um den Erlebniseinkauf zu entwickeln, werden aber gerade ausgearbeitet.
Modul Regionalität: Ziel ist es, den Hauptplatz als Zentrum der Regionalität zu etablieren. „Wir haben sehr viele regionale Anbieter in der Innenstadt“, erzählt der Vizebürgermeister. „Diese wollen wir vor den Vorhang holen und gemeinsam vermarkten.“ So sollen auch andere Betriebe, die noch nicht regional produzieren, dazu angeregt werden, ihr Sortiment in Richtung Regionalität und Nachhaltigkeit zu erweitern.
Modul Leerflächen: Das Stadtmarketing will sich 2017 verstärkt mit den leerstehenden Geschäften am Hauptplatz beschäftigen und diese als Übergangslösung - bis ein Mieter gefunden wird - bespielen. Künstler, Schulen oder Vereine können sich dort präsentieren, wie jetzt bereits in der Adventgalerie in der Fußgängerzone. Fabian möchte auch mit allen Vermietern der leerstehenden Häuser gemeinsame Wege finden, um diese aktiv zu bespielen.
Modul Veranstaltungen: Hier wird sich nicht viel ändern. Osterei, „Live vorm Rathaus“ und der Advent bleiben die Schwerpunkte, das Biofest wird es Ende April wieder geben. Hier soll auch das Regionalitätsprojekt gestartet werden.

Regionale Qualität

Gelingt der Stadtgemeinde diese Positionierung in Richtung Regionalität, wäre man laut Fabian das erste steirische Zentrum dieser Art. „Es gibt in der Steiermark keine Innenstadt, die gemeinsam mit allen Betrieben mit Regionalität wirbt.“ Er betont, dass die Leute wissen müssen, wofür eine Innenstadt steht - und warum sie dort hinfahren sollen und nicht in ein Einkaufszentrum, wo man auch alles kriegt. Regionalität liegt dabei im Trend: Jeder Zweite geht mittlerweile bewusst einkaufen und die Leute gehen eher wohin, wenn sie wissen, dass es dort Produkte von Leuten aus der Region gibt. Von vielen Stadtmarketing-Treffen mit anderen Gemeinden kennt Fabian die Zukunft der Städte: „Der Trend geht wieder in die Innenstadt.“ Mit der Belebung der Deutschlandsberger Innenstadt sollen natürlich auch die regionalen Arbeitsplätze gestärkt werden.

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