Fünf Jahre "Die Wäscherei" in Deutschlandsberg

Einer sinnvollen Tätigkeit nachgehen, das macht das Leben lebenswert: Hier die Menschen in "Die Wächerei", betrieben von der Lebenshilfe. | Foto: Franz Krainer
  • Einer sinnvollen Tätigkeit nachgehen, das macht das Leben lebenswert: Hier die Menschen in "Die Wächerei", betrieben von der Lebenshilfe.
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DEUTSCHLANDSBERG. Es ist eigentlich ein einfaches Konzept: man sucht Dienstleistungen, die Menschen mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen durchzuführen in der Lage sind. So wurde aus einer Idee mit klaren Vorstellungen der Verantwortlichen das Projekt „Die Wäscherei“ am oberen Hauptplatz in Deutschlandsberg. Leiterin Christine Langmann ist stolz auf ihre acht Schützlinge, die großartige Arbeit machen und vor allem mit letztem Einsatz und akribischer Disziplin an den Maschinen arbeiten: „Menschen mit besonderen Bedürfnissen brauchen auch andere Rahmenbedingungen und diese finden sie hier. Nach einer besonders intensiven Einschulung auf die Wasch- und Bügelgeräte leisten unsere Mitarbeiter Unglaubliches!“

Diese Tätigkeit macht Sinn

Auch Heinz Freidl, dessen Tochter nach Geburtskomplikationen mit einer Behinderung leben muss, kennt nicht nur die Entwicklung des Projekts „Die Wäscherei“ sondern weiß um die intensive Arbeit der Lebenshilfe für seine Tochter Verena und vieler anderer vom Schicksal nicht gerade begünstigter Menschen in der Einrichtung: „Ich begleite die Lebenshilfe-Projekte durch meine Tochter besonders intensiv und kann nur meine Dankbarkeit ausdrücken, weil diese meinem Kind eine sinnerfüllte Tätigkeit und ein wenig Glück beschert und dadurch auch für mich und meine Familie ein normales Leben möglich ist.“ Diese Arbeit und das Gefühl, gebraucht zu werden bringt den von der Lebenshilfe betreuten Menschen großes Selbstbewusstsein und ein neues Selbstwertgefühl! Die Bilanz des Projekts ist nach fünf Jahren überzeugend, denn die Qualität der Projekte bedeutet auch Lebensqualität der betreuten Menschen. Die Protagonisten der Lebenshilfe beklagen allerdings die bürokratischen Hürden: Papierkram ohne Ende, ständig neue Ansuchen und Formulare und kaum Strukturen, auf die man sich seitens der Sozialpolitik verlassen kann machen die Arbeit im Sozialbereich generell immer schwieriger. „Die Öffentlichkeit darf die Schwächsten in unserer Gesellschaft nicht im Stich lassen, Menschen die sich nicht wehren können müssen durch andere, verantwortungsbewusste Menschen eine Stimme bekommen!“ ruft Heinz Freidl zur Unterstützung auf. Dazu auch die Bitte von Christine Langmann: „Wir suchen Freiwillige für die Mitarbeit in unserer Wäscherei!“ Nähere Informationen unter www.lebenshilfe-guv.at.
von Franz Krainer

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