Die Zukunft des Wohnens in der Steinhalle Lannach

Landesrat Johann Seitinger mit allen Vortragenden in der Steinhalle Lannach.
  • Landesrat Johann Seitinger mit allen Vortragenden in der Steinhalle Lannach.
  • hochgeladen von Simon Michl

Seit Jänner war Landesrat Johann Seitinger mit mehreren Partnern in der Steiermark unterwegs. Sieben Roadshows unter dem Titel „Zukunft des Wohnens“ brachten Zuhörern Expertenbeiträge zum Wohnbau näher, die letzte Veranstaltung fand nun in Lannach statt. In der Steinhalle begrüßte Bürgermeister Josef Niggas den Wohnbaulandesrat, der neue Ideen beim Haus bauen ebenso begrüßte. „Durch viele neue Entwicklungen der Digitalisierung, Sicherheit oder Energie müssen wir Jahre nach vor denken“, so Seitinger. Da pro Tag in Österreich 22 Hektar verbaut werden oder jährlich 6.000 Leute nach Graz ziehen müsse man nach oben bauen, die gesellschaftlichen Veränderungen bringt aber auch Vorteile. „Ein steirisches Sprichwort besagt: ‚Man muss drei Mal bauen, um richtig zu bauen‘“, so Seitinger. Heute ist das nicht mehr nötig, da alles viel schneller und besser funktioniert. Warum, zeigten die sechs Vortragenden in Lannach.

Vorzeigeprojekt in St. Josef

Der Grazer Architekt Helmut Zieseritsch sollte einen Blick in die Zukunft wagen, dafür schaute er tatsächlich nur in andere Länder: In China, Singapur, Taiwan oder New York sind riesige Grünflächen um oder an Gebäuden bereits Realität, Paris plant bereits ähnliche Riesenwohnbauten. Die dichte Besiedelung der Städte bringt aber auch dramatische Probleme wie Slums oder Umweltverschmutzung mit sich. Bereis jeder Zweite Erdbewohner lebt heute in Millionenstädten.
Christian Krainer stellte als steirischer Geschäftsführer der Österreichischen Wohnbaugenossenschaft (ÖWG) die gemeinnützigen Bauvereinigungen vor. 28 davon gibt es in der Steiermark, die rund 129.000 Wohnungen errichtet haben. Gebaut wird nach sozialen Kriterien vor allem in strukturschwachen Regionen oder im ländlichen Raum, wie derzeit in St. Josef. Das Projekt bekam bereits einen Landespreis für beispielhaften Wohnbau und soll heuer im August fertiggestellt werden.

Sicherer Wohnen

Mit dem Projekt „Gemeinsam.Sicher“ setzt die Polizei auf verstärkte Kommunikation zu den Bürgern. Werner Miedl als Projektbeauftragter in der Steiermark rief dazu auf, 133 bei Notfällen wirklich zu nutzen, auch bei Hauseinbrüchen. Die Hälfte aller Einbrecher kommen über Balkon- oder Terrassentüren, wie schnell es auch beim Fenster gehen kann, zeigte „Einbruchsprofi“ Martin Uray. Er hatte mit einem einfachen Schraubenzieher ein geschlossenes Fenster in weniger als zehn Sekunden geöffnet.
Rudolf Hornich vom Hochwasserrisikomanagement des Landes lieferte einige Tipps, wie man sein Haus bei Überschwemmungen schützen kann. Es fängt schon an den richtigen Bauplatz auszuwählen, oft ist ein Kellerfenster auch ein Schwachpunkt. Diese sollte man hoch genug ziehen, Rückstauklappen in Abwasserleitungen einbauen und neben den klassischen Sandsäcken helfen auch mobile Hochwasserschutzelemente oder Baupumpen, sollte es zur Überschwemmung kommen.

Förderungen fürs Energie sparen

Heribert Kaiser von der Fachabteilung Energie und Wohnen stellte die verschiedenen Förderungsmodelle des Landes beim Bauen vor: Neben der einfachen Wohnbauförderung wird außerdem sicheres, barrierefreies und ökologisches Wohnen gefördert, wer baut, muss dafür vor Fertigstellung beim Land ansuchen. Seit 3. März kann man auch um eine Bundesförderung ansuchen, diese ist mit der des Landes kombinierbar.
Andreas Mayer von der Energie Steiermark hatte noch Tipps auf Lager, wie man am effizientesten Energie im Haushalt spart. Den größten Verbrauch liefert durchschnittlich die Heizung, ein Grad Temperatursenkung entspricht etwa sechs Prozent Energieeinsparung. Das Unternehmen bietet beim Bauen u.a. einen E-Check vor Ort an, der ebenfalls vom Land gefördert wird.
Apropos Land: Seitinger versprach in Lannach auch, dass man bei den komplizierten Bauvorschriften in der Steiermark wieder „zurückrudern wird“.

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