Deutschlandsberger Vorzugsstimmen: Ein steirischer Kaiser und viele junge Prinzen
Josef Muchitsch wurde zum vierten Mal Vorzugsstimmenkaiser in der Steiermark und übertrumpfte sogar den Bundeskanzler.
Der Vorzugsstimmenwahlkampf dürfte gewirkt haben: SPÖ-Spitzenkandidat Josef Muchitsch holte bei der Nationalratswahl im Wahlkreis Weststeiermark 9.938 Vorzuggstimmen, davon 3.834 im Bezirk Deutschlandsberg. Damit ist er im Regionalwahlkreis klare Nummer Eins, in Deutschlandsberg blieb er knapp vor ÖVP-Spitzenkandidat Werner Amon (3.120), der im Wahlkreis auf 3.848 Vorzugsstimmen kam. Dahinter folgen regional Daniela List (ÖVP, 2.675) und Josef Riemer (FPÖ, 2.418). Mit einem Überhang von knapp 700 Stimmen schaffte die SPÖ im Wahlkreis Weststeiermark denkbar knapp das Direktmandat für den Nationalrat. Dabei waren 34 Prozent aller SPÖ-Stimmen im Wahlkreis Vorzugsstimmen für Muchitsch, der sich damit das regionale Mandat gesichert hat. Zwei weitere Grundmandate holten sich Josef Riemer (FPÖ) und Werner Amon (ÖVP) mit weit über 10.000 Stimmen über der erforderlichen Wahlzahl.
Die weiteren Deutschlandsberger Kandidaten
Die weiteren Kandidaten aus dem Bezirk Deutschlandsberg blieben alle weit hinter diesen Zahlen. Drittbester bei den steirischen Vorzugsstimmen wurde der Deutschlandsberger Michael Wallner (FPÖ) mit 575 Kreuzerln vor dem Frauentaler Markus Habisch (ÖVP) mit 526. Mit Karl Friedrich (364), Lisa Grubelnik (345) und Gernot Wagner (283) schnitten von der FPÖ junge Kandidaten gut ab. Das gilt dahinter aber auch für die anderen Parteien mit ihren Spitzenkandidaten Bertram Friessnegg (Pilz, 252), Maria Huber (Grüne, 234), Mario Fuchs (GILT, 174) und Walter Weiss (KPÖ, 99).
Muchitsch vor Kern
Auf der Landeswahlliste holte Muchitsch zusätzliche 969 Vorzugsstimmen und kam so auf ein steirisches Gesamtergebnis von 10.907, was ihn zum vierten Mal den inoffiziellen Titel des Vorzugsstimmenkaisers in der Steiermark brachte. Vor vier Jahren holte er hier noch 12.122 Stimmen. Damit ist er in Gesellschaft von Ministern wie Hans Peter Doskozil (Burgenland) oder Werner Sobotka (Niederösterreich) und Bundeskanzler Christian Kern, die in ihren Bundesländern die meisten Vorzugsstimmen hamsterten. Kern erhielt in Wien im Vergleich zu Muchitsch "nur" 7.020 Stimmen.
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