Der letzte Pfiff für unsere Parade-Schiedsrichter

Reinhold und Herbert Koch sowie Gerald Stoisser wurden beim Spiel Groß St. Florian - GAK von StFV-Schiriobmann Franz Roschitz (v.l.n.r.) verabschiedet. | Foto: Franz Krainer
  • Reinhold und Herbert Koch sowie Gerald Stoisser wurden beim Spiel Groß St. Florian - GAK von StFV-Schiriobmann Franz Roschitz (v.l.n.r.) verabschiedet.
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Knapp 3.000 Spiele haben sie in den Beinen, Herbert Koch mit 1.300 Begegnungen bis zur Landesliga hat vom Trio am öftesten die Pfeife sprechen lassen. Doch auch sein Bruder Reinhold hat eine beeindruckende Bilanz: 900 Spiele standen unter seiner Leitung. In knapp 25 Jahren haben die beiden Frauentaler alle Höhen und Tiefen des Schiedsrichterwesens miterlebt. „Man erinnert sich letztlich nicht an negative Augenblicke, die unzweifelhaft zu unserer Tätigkeit dazugehören, es war die Freude am Fußballsport, die unser Handeln bestimmt hat“, sind sich Reinhold und Herbert einig. Gerald Stoisser aus Groß St. Florian ist der mit Abstand jüngste des Trios, hat erst vor zwölf Jahren mit dem so anspruchsvollen Schiedsrichterjob begonnen und es trotzdem auf knapp 700 Spiele bis zur Unterliga gebracht. „Mein Highlight war die Regionalligabegegnung zwischen WAC und Pasching als Assistent auf der Linie", erinnert er sich gerne zurück. "Doch die beruflichen und privaten Verpflichtungen (seine Familie führt ein Gasthaus in Michlgleinz, Anm.) lassen den zeitaufwändigen Job als Schiedsrichter einfach nicht mehr zu“, klingt Stoisser ein wenig traurig.

Schöne Erinnerungen

Franz Roschitz, scheidender Schiedsrichterobmann des Steirischen Fußballverbands, kennt die Koch-Brüder seit Jahrzehnten und weiß, welche Lücke der Rücktritt der drei Unparteiischen aufreißt: „Derart routinierte Leute sind nicht von heute auf morgen zu ersetzen, dazu fehlt uns das Potential an Nachwuchs. Wir bräuchten zumindest 200 weitere Schiris in der Steiermark, um alle Spiele adäquat besetzen zu können.“ Herbert Koch war neben Karl Teller früher sogar Assistent von Roschitz in der Regionalliga. Lachend erinnert sich Herbert an die „Autopanne“ bei Tellers Wagen, den er kurz zuvor von Autoverkäufer Roschitz erworben hatte. „In Frohnleiten stand das Fahrzeug plötzlich still. Natürlich peinlich für Roschitz, der im Wagen saß, doch nach einigen Schuldzuweisungen wurde klar, dass Teller allen Ernstes aufs Tanken vergessen hatte.“ Für die Mitfahrer war etwa ein Kilometer Schieben bis zur nächsten Tankstelle angesagt, sie kamen trotzdem pünktlich zum Spiel in Oberösterreich.

von Franz Krainer

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