Österreichische Meisterschaften im Distanzreiten in Eibiswald

EIBISWALD. Wenn es auf eine Strecke von bis zu 160 km hoch zu Ross geht, dann ist Fitness und Gesundheit das höchste Gut. In diesem Sinne wird beim Distanzreiten die Verfassung des Vierbeiners in den Mittelpunkt gestellt. In den sogennannten Vet-Gates, werden die Pferde mehrmals während der Wettbewerbe von Tierärzten auf Herz und Nieren untersucht. Sobald Puls oder sonstige körperlichen Parameter nicht passen oder gar ein Lahmheit festgestellt wird, kommt es zum Ausschluss von Ross und Reiter.
Davon können Sie sich gleich selbst überzeugen, nämlich bei den Staatsmeisterschaften, die der RC Endurance Styria am 28. Juli  in Hörmsdorf (Wolfmüllerweg, nahe dem Gasthaus Pucher) veranstaltet. Auf der Liste der Bewerbe stehen Distanzritte von 20 bis 120 km inklusive Austragung der Staatsmeisterschaften in der allgemeinen Klasse und der Österreichischen Meisterschaften für Jugend und Junge Reiter auf drei verschiedenen Distanzen.
Als Favorit für den Meistertitel gilt Hermann Koch. Der Lokalmaterdor reitet mit "Marilyn 5" eines seiner Spitzenpferde auf 120 km.
Für den Club ist es bereits das fünfte Turnier und die vierte österreichische Meisterschaft, der Eintritt ist natürlich frei.

Pferde in ausgezeichneter Verfassung

Auch wenn Frontfrau Renate Lang aus Arnfels aus organisatorischen Gründen selbst diesmal nicht an den Start gehen wird, so kann sie doch auf eine ganze Liste von Erfolgen im heurigen Jahr blicken.
"Da ich mit im Organisationsteam bin, kommt für mich bei unserer eigenen Veranstaltung ein Start nicht in Frage, das geht sich einfach nicht aus", begründet Lang.

Mitte Juni ist Renate Lang im Deutschen Babenhausen bei einem CEI*** auf 120km an den Start gegangen. Die französisch gezogene Partbred-Araberstute "Toison D'or Larzac" war voll motiviert und schaffte die 120km mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 18,94km/h und mit einem souveränen Abstand zur zweitplatzierten Schweizerin von ca. 20 Minuten.
"Doch das Beste kommt zum Schluss", freut sich Renate Lang über die gute Verfassung der Stute: "Bei der Siegerehrung wurde verkündet, dass 'Toison' auch den Konditionspreis in dieser Klasse gewonnen hat."

Konditionspreis ist mehr wert als ein Sieg

Der Konditionspreis ist in Distanzkreisen mehr wert als der Sieg über die Klasse. Damit wird klar, dass so ein Pferd die Strecke nicht nur einfach schnell gelaufen ist, sondern auch noch über viele Reserven verfügt. "Ich führe diesen Erfolg neben reglmäßigem Training u.a. auf eine physikalische Gefäßtherapie zurück", so Lang und erklärt: "Mit diesem Gerät wird die Durchblutung in den kleinesten Gefäßen optimiert, was zu einer verbesserten Sauerstoffaufnahme und schnelleren Regeneration führt."
Das zweite Pferd vom RC Endurance Styria wurde von Andreas Kindermann geritten, Enkel von Hermann Kindermann. "Quickfire STYR-eha" wurde von Renate Lang aus ihrer sehr erfolgreichen Stute "Kiara4" gezogen. "Quickli", wie er liebevoll genannt wird, erreichte beim CEI* über 80 km den 2.Platz. Damit haben sich die beiden für die WM der Jungen Pferde qualifiziert.

Doch die heurigen Erfolge für Renate Lang reichen noch weiter ins Frühjahr zurück: "Ende April war ich bereits mit der ältesten Tochter von 'Toison D'or Larzac', nämlich 'Tip Top STYR-eha' ebenfalls in Babenhausen, und startete beim CEI** wiederum über die Distanz von 120 km. Das war ein Test für die WM der Jungen Pferde, die im Herbst 2018 in Samorin stattfinden wird." Auch "Tip Top STYR-eha" schaffte die Distanz mit 18,1km/h im Schnitt und erreichte nach einem Finish mit knappen drei Sekunden Abstand zur Führenden den dritten Platz. "Das aber im Gegensatz zu den beiden vor ihr liegenden Pferden mit einer fast perfekten Tierarztbewertung. Leider war hier kein Konditionspreis ausgeschrieben. Ich denke, den hätte 'TipTop' auch gewonnen", ist Renate Lang froh über die gute Verfassung der Pferde.