Millionenprojekt für Landesberufsschule Eibiswald

Und ran an die Spaten für das millionenschwere Bauprojekt an der LBS Eibiswald.
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EIBISWALD. Während die Landsberufsschule in Gleinstätten gerade ihre Pforten für immer geschlossen hat, wurden bei der Landsberufsschule in Eibiswald für Elektroinstallationstechnik und Radiomechanik gerade der Spaten für ein Bauprojekt der Landesimmobiliengesellschaft mbH um rund 3 Millionen Euro geschwungen.

"Mit Industrie 4.0 befinden wir uns mitten in der industriellen Revolution. Diesem Zeitgeist entsprechend ist auch Bildung im Wandel. Dazu gehört die Erweiterung des Unterrichtes im Labor und die Schaffung von Spezialmodulen für einen handlungs- und kompetenzorientierten Projektunterricht. Mit diesen Anforderungen ist es an unserer Schule zu massiven Überbelegungen in den Laboren gekommen, der einen pädagogisch vertretbarer Unterricht erschwert hat", betont LBS-Dir. Wolfgang Schwarzl zu den bisherigen Gegebenheiten und ergänzt mit einem Dank an alle jene, die sich für diesen Zubau eingesetzt haben: "Gut Ding braucht Weile: Nach mehr als sieben Jahren diesbezüglicher Bemühungen kann ich Sie heute zum Spatenstich für diesen Laborausbau begrüßen."

Investition in die Zukunft

Allen voran begrüßte er Ursula Lackner, Landesrätin für Bildung und Gesellschaft: "Das ist die richtigste Investition, die wir machen können, weil es um die Zukunft der jungen Menschen in der Steiermark geht. Somit bauen wir nicht nur neue Klassenzimmer für Lehrlinge, sondern wir bauen auch an der wirtschaftlichen Entwicklung des ganzen Landes. Schließlich beruht dieses duale Berufsbildungssystem, um das uns die ganze Welt beneidet, auf einer guten Zusammenarbeit der Ausbildungsstätten in der Wirtschaft und der Schule", so die Landesrätin, und ergänzt: "Dieser Ausbau ist ein Garant dafür, dass wir gute Fachkräfte ausbilden, die den Wirtschaftsstandort Steiermark stärken. Somit bauen wir auch an der Zukunft Österreichs." Abschließend betonte Ursula Lackner: "Das ist ein Startschuss nach einem langen Weg. Ich bedanke mich daher für den langen Atem und die Hartnäckigkeit der Schulleitung zur Realisierung dieses Projektes. Somit bauen wir nämlich auch an der Zukunft der Marktgemeinde Eibiswald als Schulstandort. Schließlich ist Bildung das Thema Nummer eins in unserem Land, für die nicht nur eine entsprechende Infrastruktur erforderlich ist, sondern vor allem menschliche Kompetenz der Lehrer, deren Einsatz ich sehr schätze."

Unter den weiteren Ehrengästen

Unter den Ehrengästen waren auch LAbg. Bernadette Kerschler, LAbg. Helga Kügerl, Bundesrat Hubert Koller, Bgm. Andreas Thürschweller und weitere Vertreter der Marktgemeinde Eibiswald, GF der Landesimmobiliengesellschaft mbH Carl Skela, Landesschulinspektor für Berufsschulen HR Dietmar Vollmann, Berufsschulinspektor RR Franz Schliefsteiner, von der Fachabteilung 6 Referat gewerbliche Berufsschulen Johannes Hold, Architekt Christoph Jocher von Cebra, für die Bauaufsicht Roberto Lamm von Maitz & Partner und die Leiterin des Lehrlingshauses der LBS Eibiswald Johanna Lampl. "Mein besonderer Gruß gilt all jenen, die von diesem Zubau am meisten profitieren werden, nämlich meinen Kolleginnen und Kollegen sowie den Lehrlingen an der LBS Eibiswald", betont Dir. Schwarzl auch in Hinblick auf die Herausforderungen während der Bauaktivitäten.

Bgm. Andreas Thürschweller in seinen Grußworten: "Für mich ist das heute ein sehr bewegender Termin, schließlich bin ich hier vor 30 Jahren in meine erste Klasse eingetreten und habe Elektroinstallateur gelernt. Jetzt stehe ich als Bürgermeister vor Ihnen." Bgm. Thürschweller richtet seinen Dank an die Schulleitung für das Durchhaltevermögen in der Planungsphase sowie an LR Ursula Lackner. "Mit diesem Projekt gibt es eine weitere Zukunftsperspektive für Eibiswald."

Barrierefrei und gute Luft

In einer Projektdarstellung ging Carl Skela, GF der Landesimmobiliengesellschaft, näher auf das Bauvorhaben ein: "Es werden ca 1000 m2 zusätzliche Nutzfläche durch diesen zweigeschossigen Zubau an der Nordseite der Liegenschaft entstehen. Zur barrierefreien Erschließung wird eine Liftanlage eingebaut werden. Damit einher geht die Gestaltung der Außenanlage auf einem doch recht bewegten Gelände. Das Projekt selbst ist ein Massivbau mit einer hinterlüfteten Fassade und einem begrünten Flachdach. Dazu kommen Lüftungen für die Klassen, damit die Qualität auch bei geschlossenen Fenstern erhalten bleibt."

Drei Projektlabore, zwei Projekträume

Errichtet wird somit ein Zubau, in dem künftig drei dringend notwenige Labore sowie zwei Projekträume für jeweils 30 Schülerinnen und Schüler eingerichtet werden. Die drei Projektlabore für Steuerungstechnik, Messtechnik und Robotik umfassen jeweils ca. 100 Quadratmeter. "Hier werden also die Projekte der vierten Klassen erarbeitet werden, die ja sechsstündige Laboreinheiten zu absolvieren haben. Diese Projekte können somit auch bis zur jeweils nächsten Unterreichtseinheit stehen bleiben", erklärt Dir-Stv. Gernot Grinschgl. Mit dieser Investition wird also Labortechnik auf dem neuesten Stand der Technik ermöglicht. In die Baukosten von 2.994.000 Euro ist die technische Ausstattung noch nicht einberechnet, dazu wird ein eigenes Budget erstellt werden. Die Inbetriebnahme ist für September 2019 fixiert.

Abzug der Elektrotechniker

Ein Wermutstropfen bleibt allerdings abseits dieses Zubaus: Dass die Elektro- und Gebäudetechniker jetzt nämlich sukzessive an die LBS Voitsberg übermittelt werden, schmerzt dennoch sehr, schließlich war das schon immer die Kernkompetenz an der LBS EIbiswald. So wird ab dem nächsten Schulahr auch der Bezirk Hartberg und Fürstenfeld  von der LBS Eibiswald in die Bruderschule nach Voitsberg verlegt werden und das quer durch alle Klassen.
Derzeit sind 1560 Schülerinnen und Schüler an der LBS Eibiswald. Für das kommende Schuljahr werden wegen dieser Abwanderung der Elektro- und Gebäudetechniker noch 1450 Schülerinnen und Schüler erwartet. Allerdings werden bei den anderen, verbleibenden Zweigen von Anlagen- und Betriebstechnik bis zur Mechatronik stetige Zuwächse prognostiziert, sodass dieser Einbruch bald wieder ausgemärzt sein könnte.

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