Himmelstürmer im Garten
Kletterpflanzen wollen hoch hinaus, damit erobern wir die dritte Dimension.
Die Einsatzbereiche von Kletterpflanzen sind vielfältig: Ob man nun eine hohe Hausmauer begrünen möchte, einen alten Baum beranken oder ein zierliches Spalier, einen Bogen oder eine Laube – immer lassen sich passende Kletterpflanzen finden. „Passend“ bedeutet in diesem Fall, dass die Größe der erwachsenen Pflanze den Rahmen des vorhandenen Spaliers nicht sprengt. Was beim Einkauf noch ein kleines zierliches Pflänzchen ist, kann sich bereits in wenigen Jahren zu einem starken Ungetüm mit eigenem Willen entwickeln.
Der wunderschöne Blauregen, eine Schlingpflanze mit ungeheurer Wuchskraft, ist ein typisches Beispiel dafür. Wird sie zweimal im Jahr geschnitten und von Dachrinnen und Fallrohren ferngehalten, belohnt sie den Gärtner mit überreicher lila Blütenfülle im Mai.
Spezielle Klettertechnik
Kletterpflanzen bedienen sich ganz unterschiedlicher Techniken um nach oben zu kommen. Die sogenannten „Selbstklimmer“ wie Efeu oder wilder Wein brauchen kein Gerüst, sondern halten sich mit Haftwurzeln oder kleinen Saugnäpfen am Untergrund fest. Schaden können sie damit erst anrichten, wenn sie auf feuchte Spalten im Mauerwerk stoßen. Dann entwickeln sie dort richtige Wurzeln, die in die Mauern eindringen können.
Bei den Schlingern unter diesen Spezialisten windet sich die ganze Pflanze um ein Gerüst, vorzugsweise runde, senkrechte Stangen. Die Stangenbohnen sind ein typischer Vertreter, die Schwarzäugige Susanne, aber auch Kiwi, Hopfen, Schlingknöterich und die im Sommer blühende Trichtertrompete. Ein guter Trick ist, neue und somit meistens etwas kahle Rankgerüste oder Lauben mit roten Feuerbohnen zu begrünen. Sie wachsen unglaublich schnell, blühen leuchtend rot, man erntet wohlschmeckende Bohnen und ganz nebenbei verbessern sie den Boden, denn sie reichern ihn mit Stickstoff an.
Ganz anders stürmen Rankpflanzen himmelwärts: Sie halten sich mit zierlichen, umgebildeten Pflanzenteilen an gitterartigen Klettergerüsten oder Seilverspannungen fest. Die Clematis, aber auch der Wein gehören in diese Kategorie. Ihnen darf man keine zu stark dimensionierten Kletterhilfen geben, denn diese können sie mit ihren feinen Greiforganen nicht umfassen.
In die Kategorie der Spreizklimmer gehören die Kletterrosen, Brombeeren und der Winterjasmin. Sie kommen mit Hilfe von Stacheln, Dornen und Kletterhaaren voran. Zusätzlich müssen sie an ihrem Klettergerüst angebunden werden. Mehr über Kletterrosen und Clematis auf der nächsten Gartenseite.
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