Nach Jahren des Tingelns nun schon seit 30 Jahren in der Oststeiermark
Die Köhlmeiers – das Künstlerehepaar aus St. Marein bei Graz
Seit bald fünfzig Jahren stehen sie nun schon auf den Brettern, die die Welt bedeuten, das Theaterehepaar Gabriele und Otto Köhlmeier. Anfang bis Mitte der Siebzigerjahre des letzten Jahrhunderts studierten sie an der Kunstuniversität in Graz. Er: Tanz, Schauspiel, Regie. Sie: Schauspiel. Gemeinsam entschlossen sie sich nach dem Studium (trotz ausgezeichnetem Abschluss), einen anderen Weg zu gehen, den Weg des freien, des politischen Theaters. Sie gründeten die Gruppe „theaterarbeiterkollektiv“, eines der ersten freien Ensembles des Landes, mit dem sie zehn Jahre durch den deutschsprachigen Raum tingelten. Dazu waren sie zusätzlich an verschiedenen Bühnen in Österreich, Deutschland und der Schweiz beschäftigt, um immer wieder den Lebensunterhalt zu sichern.
Seit dreißig Jahren leben sie nun schon in der Oststeiermark, in Sankt Marein bei Graz, in der Elxenbacher Kunstmühle, von wo aus sie in den unterschiedlichsten kulturellen Bereichen tätig sind. Obwohl in der Zwischenzeit längst im Pensionsalter sind die beiden noch immer hoch aktiv und denken noch lange nicht ans Aufhören. So haben sie zuletzt eine Reihe von Theaterstücken und Kabarettprogrammen erarbeitet. Gegenwärtig ist Gabriele Köhlmeier mit der Produktion „Datum abgelaufen – Ware in Ordnung“ sehr erfolgreich in Österreich unterwegs. Und Otto Köhlmeier hat gerade eben für das KELAG-Blasorchester eine multimediale Musikinszenierung unter dem Titel „Flower-Power / fünfzig Jahre Woodstock, fünfzig Jahre Jugendrevolte“ für das Villacher Congress-Center erarbeitet. Eine Produktion, für die er für Programmzusammenstellung, -Aufbereitung und –Inszenierung verantwortlich zeichnete. Ein Programm, das ganz stark mit ihm persönlich, einem Kind der Hippie-Bewegung, zu tun hat.
Vergangenen Sonntag erlebte dieses Programm seine Premiere. Im mit über tausend Besuchern restlos ausverkauften Villacher Congress-Center zauberten fünfzig Orchestermusiker, eine Rock- und Bluesband, Sängerinnen und Sänger sowie Darsteller und Moderatoren (unter anderem Gabriele und Otto Köhlmeier) zwei Stunden hindurch das Feeling der Jugendgeneration von vor fünfzig Jahren auf die Bühne, als gegen die Elterngeneration aufbegehrt wurde, als man sich die Haare wachsen ließ und eine neue Musik hörte, als man gegen den Krieg in Vietnam auf die Straße ging und als in Woodstock eine halbe Million junge Leute drei Tage hindurch „Peace, Love, Happiness and Music“ lebten. Das Publikum im Villacher Congress-Center ging von der ersten Minute an begeistert mit. Und war schlussendlich nicht mehr zu halten. Die letzte Programmviertelstunde hielt es niemanden mehr auf den Plätzen. Alles stand, klatschte mit, tanzte mit. Standing ovation, Bravo-Rufe, minutenlanger Beifall. Verbunden mit einer Reihe von Zugaben.
Schon jetzt ist klar, dass die Köhlmeiers auch im kommenden Jahr mit dem Kelag-Blasorchester im Villacher Congress-Center einen Event aufbereiten. 2020 wird es unter dem Titel „APOCALYPTICA – die Zerstörung der Welt“ darum gehen, wie sorglos wir mit den uns geschenkten Naturgütern umgehen. Man darf gespannt sein.
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