Häufchen mit ganz großer Wirkung

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Kleine, stinkende Haufen spalten wieder einmal die Gemüter.
Man genießt einen herrlichen Spaziergang und mit einem unachtsamen Schritt ist es passiert. Ein weiches Gefühl, ein übler Duft steigt auf und das hineingetretene Material klebt wie Superkleber am Schuh. Bäh, ein Hundehaufen wurde erwischt. Dann kann man nur mehr versuchen, diesen "Dreck" herunterzubekommen, und hoffen, dass man beim Versuch, diesen loszuwerden, nicht wieder in einen anderen tritt.
Die Problematik der Hundekotverschmutzung nimmt im ganzen Bezirk verstärkt zu. Gewisse "neuralgische Punkte" werden von der Bevölkerung schon nur mehr gemieden und der geplante Weg aus "Sicherheitsgründen" verlegt. Vor allem Familien, die mit ihren Kindern spazieren gehen, klagen darüber.
"Besonders der Stadtpark und einige andere Punkte sind bei uns enorm betroffen. Im gesamten Stadtgebiet haben wir flächendeckend Sackerlspender aufgestellt. Manche Leute sind aber leider unbelehrbar. Eine Erscheinung, die nicht besonders rühmlich ist", sagt Gleisdorfs Bürgermeister Christoph Stark auf Nachfrage der WOCHE zum Thema verschmutzung durch Hundekot.
In Preding wurde vor kurzem ein Gehweg neben der Umfahrung des Ortes eröffnet. Gut angenommen von der Bevölkerung, mehren sich auf dem zwei Kilometer langen Weg die Hundehaufen. "Wir werden in diesem Bereich zwei Sackerlspender aufstellen. Das Verständnis zwischen Hundebesitzer und Nichthundebesitzer geht bei diesem Thema weit auseinander. Hundekotsackerln können sogar bei uns in der Gemeinde abgeholt werden", meint Franz Rosenberger, Bürgermeister von Krottendorf.
Sackerl fürs Gackerl
Die Ausrede, es gebe keine bzw. zu wenig Sackerlspender, möchte kein Bürgermeister gelten lassen. "Wir haben erst vor kurzem vier neue Säulen angeschafft. Diese haben ein paar tausend Euro gekostet. Von einigen Hundebesitzern wird dies gut angenommen und von anderen wiederum nicht. Bei uns ist das Problem etwas zurückgegangen", meint der Passailer Gemeindechef Günter Linzberger.
In Weiz gibt es sogar insgesamt 26 Stationen mit den "Sackerl fürs Gackerl" und eine eigene Hundewiese. "Wir versuchen, das Problem im Guten zu lösen. Es liegt vor allem auch am Menschen, diszipliniert damit umzugehen", sagt der Weizer Bürgermeister Erwin Eggenreich.
Neben den bestehenden Sackerlspendern werden auch in der Gemeinde Albersdorf-Prebuch neue installiert, versichert Bürgermeister Robert Schmierdorfer. "Bei uns gibt es auch immer wieder Einzelfälle von undisziplinierten Hundebesitzern, aber die halten sich in Grenzen", so Schmierdorfer.
An Vernunft appellieren
Einstimmige Meinung der verschiedenen Gemeindechefs: "Man kann nur an die Vernunft der Hundehalter appellieren und sie informieren." "Der Großteil der Hundebesitzer geht diszipliniert vor, aber es gibt leider eben die schwarzen Schafe", meint Franz Derler, Bürgermeister in Birkfeld. Vor allem im Sommer hat man auch das Problem, dass beim Mähen der Grünflächen so macher Kothaufen erwischt wird und dem Gemeindebediensteten regelrecht um die Ohren fliegt.
"Rund um das Bad haben wir viele Mistkübel mit Sackerln aufgestellt und unsere Gemeindebediensteten räumen die Verunreinigungen regelmäßig weg", sagt die Sinabelkirchner Bürgermeisterin Ingrid Groß. Lobend streicht sie die vielen couragierten Gemeindebewohner hervor, die auf das Problem aufmerksam machen.
An das Verantwortungsbewusstsein der Hundebesitzer möchte auch Otmar Hiebaum, Bürgermeister von Markt Hartmannsdorf, appellieren und meint: "Es ist wie in so vielen Bereichen, was ich nicht möchte, dass bei mir jemand tut, soll man eben auch nicht bei anderen machen." Sprich: Wenn ich nicht möchte, dass ein Hund in meinem Garten seinen Kot verteilt, darf man selber das nicht zulassen, dass der eigene Hund dies in einem fremden tut.
Gefahr für andere Tiere
Was viele nicht wissen: Als gesundheitliches Risiko erweist sich Hundekot in der Wiese auch für andere Tiere. Wird mit Kot verunreinigtes Gras z. B. an Rind und Schaf verfüttert, kann dies sogar zum Tod der Tiere führen. Das weiß auch Gottfried Heinz, Bürgermeister von Thannhausen: "In unserer Gemeinde sind sogar schon Tiere deswegen verendet. In der Silage kann sich dadurch auch Schimmel bilden, was viele Verluste nach sich ziehen kann. Viele denken sich vermutlich nichts dabei, wenn sie den Hund in die Wiese lassen."
Lösungsvorschläge
Hört man sich in der Bevölkerung um, werden vor allem erhöhte Strafen gefordert. Nach einer Umfrage auf Homepage und Facebook-Seite der WOCHE wird u.a. an eine Erhöhung der Hundesteuer gedacht, um diesem Problem Herr zu werden. Auch Hundebesitzer meldeten sich zu Wort, die die Ignoranz von Hundebesitzern nicht verstehen, die die Ausscheidung ihres Vierbeines einfach liegen lassen.
Natürlich wäre es jenen Hundebesitzern gegenüber unfair, die sich ordnungsgemäß um die Häufchen ihrer Lieblinge kümmern.
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