Im Trainingsanzug zur Audienz beim Papst

Der Feldkirchner Herbert Stockner organisierte als Unteroffizier Rad-Walfahrten nach Rom, Lourdes, Fatima oder Mariazell. 37 Jahre nach der Rad-Tour nach Rom zu Papst Johannes Paul II trafen sich die Kameraden in Dobl-Zwaring zum Austausch von Erinnerungen. | Foto: Edith Ertl
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  • Der Feldkirchner Herbert Stockner organisierte als Unteroffizier Rad-Walfahrten nach Rom, Lourdes, Fatima oder Mariazell. 37 Jahre nach der Rad-Tour nach Rom zu Papst Johannes Paul II trafen sich die Kameraden in Dobl-Zwaring zum Austausch von Erinnerungen.
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Ein Ereignis, das man wohl sein Leben lang nicht vergisst, führte ehemalige Unteroffiziere des Bundesheers zu einer Art Klassentreffen. Nach knapp vier Jahrzehnten wurden Erinnerungen an eine Radfahrt nach Rom aufgefrischt, dessen Höhepunkt eine persönliche Audienz beim Papst war.

Herbert Stockner, bis zur Pensionierung Dienstführender beim Bundesheer, organisierte Freizeit-Radreisen für Unteroffizierskollegen und Offiziere des Landwehrstammregiments 54 Kirchnerkaserne. 1982 ging es mit Muskelkraft nach Rom, e-Bikes gab es damals noch keine. „Ich habe mich damals gefragt, ob ein Besuch beim Papst möglich wäre“, erinnert sich Stockner. Über Kontakte zur österreichischen Botschaft im Vatikan wurde an das Büro von Papst Johannes Paul II (1920- 2005) ein Ansuchen gestellt, und zur Überraschung und Freude aller kam tatsächlich eine zustimmende Antwort vom Pontifex. Die einzige Bedingung des Heiligen Vaters war, nicht in Uniform, sondern im Trainingsanzug zu kommen. „Das sind Bilder, die prägen sich tief ein. Der Papst begrüßte uns in deutscher Sprache, interessierte sich für die Steiermark und überreichte jedem von uns einen gesegneten Rosenkranz“. Karol Wojtyła war zu dieser Zeit gerade vier Jahre lang Oberhirte der katholischen Kirche, bis zu seinem Tod übte er über 26 Jahre das Amt auf dem Petri-Stuhl aus. Ein Jahr zuvor (13. Mai 1981) wurde der Papst Opfer eines Attentats, das die ganze Welt in Atem hielt. 2011 wurde er von seinem Nachfolger Papst Benedikt XVI. selig gesprochen und drei Jahre später erfolgte durch Papst Franziskus seine Heiligsprechung.

1984 radelten die Unteroffiziere nach Lourdes, drei Jahre Später nach Fatima. „Damals war noch kein so großer Radl-Boom wie heute“, sagt Stockner. „Die Leute haben geglaubt, dass wir einen Vogel haben, weil wir mit dem Fahrrad unterwegs waren“. Immerhin wurden auf der Strecke Graz-Fatima 3.067 Fahrradkilometer zurückgelegt. „Sport ist für einen Soldaten eine Grundvoraussetzung, Kondition überhaupt“, sagt Stockner. 1990 stand Moskau am Programm, mit im Gepäck eine Grußbotschaft des damaligen Außenministers Alois Mock (1934-2017) an den damaligen Präsidenten der Sowjetunion Michail Gorbatschow (*1931). Der Kreml ermöglichte der Radpartie in Zeiten von Glasnost und Perestroika die Besichtigung mancher Sehenswürdigkeit, die anderen Touristen verwehrt blieb. Im selben Jahr erhielt Gorbatschow den Friedensnobelpreis.

41 Jahre diente Stockner beim Bundesheer, „ich war immer mit Leib und Seele Soldat“, sagt der Feldkirchner, der zudem von 1997 bis 2006 Präsident der Unteroffiziersgesellschaft war. Die Kameradschaft und dass sich einer auf den anderen verlassen kann, haben beim Feldkirchner den gleichen Stellenwert wir damals. „Wenn einer das Pech hat, dann haben alle das Weh. Wenn alle gut drauf sind, gilt das gleiche. Das ist Kameradschaft pur“, erklärt der 73jährige. Bei einer Buschenschank in Dobl-Zwaring wurde diese Kameradschaft gepflegt und Erinnerungen an gemeinsame Rad-Erlebnisse ausgetauscht. Mit dabei auch die damaligen Rom-Radler aus Graz-Umgebung: Erich Lepold/Feldkirchen, Franz Hofer/Vasoldsberg, Franz Pietsch/Gratkorn, Gerald Steiner/Stattegg, Josef Schwarzenberger und Johann Kotzbeck (beide Premstätten).

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