Kunst off-space
Indische Künstlerin zeigt Multimedia-Installation
Das Narrenkastl Frohnleiten präsentiert, wie angekündigt, am Hauptplatz Werke der indische Künstlerin Janhavi Khemka. Die Multimedia-Installation, die im Juli zu sehen ist, besteht aus einem Hochdruck und einem Animationsfilm.
FROHNLEITEN. Narrenkastl-Kuratorin Ulli Gollesch begegnete Janhavi Khemka im Jahr 2018 zum ersten Mal. Man lernte sich am International Graphic Arts Festival an der Indira Kala Sangeet Vishwavidyalaya Universität in Khairagarh, Indien, kennen. Nun bringt sie die Werke der 29-jährigen Künstlerin nach Frohnleiten.
Wahrnehmung des persönlichen Raums
Khemka studierte Malerei an der Fakultät für Visuelle Kunst an der Banaras Hindu Universität in Varanasi, danach zwei Jahre Grafik an der Kala Bhavana und der Visva Bharati Universität in Santiniketan und besucht seit 2021 das School of Art Institut in Chicago.
Als hörgeschädigte Person fiel es ihr, teilt Khemka mit, stets schwer, Gefühle, Eindrücke und Überlegungen zu ihrer Welt auch durch eine gesprochene Sprache auszudrücken. Im Alter von 15 Jahren verstarb ihre Mutter an Krebs. "Als ihr Tod unser enges Band trennte, musste ich lernen, mit der Welt um mich herum zurechtzukommen. Die Kunst hat mir geholfen, in kleinen, intimen Dingen, meinen Händen und ihrer Beziehung zu meiner Welt, meinem Sehen und meiner Berührung nach Bedeutung zu suchen. Ich sehe und fühle einen Sturm, aber ich höre ihn nicht."
Karte ihres Lebens
"In meiner Praxis geht es darum, Wege zu finden, meine Wahrnehmungen zu übersetzen. Daher beschäftigen sich die meisten Arbeiten mit meinem persönlichen Raum, sowohl mental als auch physisch", so Khema. Jedes Werk kann mit einer Stecknadel auf der Landkarte ihres Lebens verglichen werden:
"Hier habe ich mich verletzt, als ich mir die Hand an einem Metallstück schnitt; hier habe ich mich aufgerappelt, als ich mich auf einem Rummelplatz verirrte; hier habe ich Freunde gefunden, ein Kind, das meine Sprachlosigkeit akzeptieren konnte; hier habe ich meine Flügel ausgebreitet, meine erste zärtliche Berührung eines anderen Körpers."
Bewirken will sie, dass Vergangenheit und Gegenwart sozusagen kartiert werden, um damit eine Nachbildung ihres Lebensraums zu schaffen. "Diese habe ich aus Holzschnitten, Stop-Motion Filme geschaffen und lade die Betrachter ein, meine Interpretation der Welt zu erleben, die den Verlust meines Gehörsinns widerspiegelt."
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