Karolina Strassmayer gastiert in Werndorf
Mit ihrem Saxofon begeistert die Musikerin die ganze Welt. Nun kommt sie in unseren Bezirk.
WOCHE: Sie spielen auch Klavier und Querflöte. Ab wann haben Sie gespürt, dass das Saxofon genau Ihres ist?
Karolina Strassmayer: Als ich den legendären Altsaxofonisten Julian Cannonball Adderley mit dem Miles-Davis-Sextett gehört habe. Meine Schulfreundin brachte einen Sack voller Kassetten von ihrer älteren Schwester in die Schule mit. Sie wollte die Kassetten schon wegwerfen, aber eine habe ich gerettet, nämlich die meist verkaufte Jazzplatte aller Zeiten, Kind of Blue von Miles Davis. Diese Musik hat mich so elektrisiert, dass ich selbst auch unbedingt Saxofon spielen wollte.
Wie wichtig war die Zeit in New York für Sie und Ihre Karriere?
Die Jahre in New York haben mich extrem geprägt, mich aus der Reserve gelockt und mir auch viel Mut abverlangt. Der Wechsel von meiner idyllischen Heimatgemeinde Bad Mitterndorf in die brodelnde Metropole hat mir sehr viel Energie gegeben und ich konnte meinen Horizont als Mensch und Musikerin ausloten. Ich hatte dort die Gelegenheit, mit vielen tollen Musikern zu spielen und von ihnen zu lernen. Noch heute bin ich sehr oft dort und spiele mehrere Male im Jahr Konzerte in den New Yorker Jazzclubs. Ich habe dort auch meinen Mann Drori kennengelernt.
Sie gelten in der Jazz-Szene als Weltstar. Jazz spielt in den USA eine große Rolle. Wie oft im Jahr kann man Sie in den Staaten antreffen?
In den USA bin ich zirka zwei bis drei Mal im Jahr auf Konzertreise. Mit der WDR Big Band trete ich viel in Deutschland und Europa auf. Im Herbst steht eine zweiwöchige Konzertreise nach China an.
Auf Ihrer Webpage ist zu lesen, dass Sie gerne auf Berge kraxeln? Wie wichtig ist für Sie in diesem Zusammenhang die Steiermark?
Meine Liebe zu den heimatlichen Bergen ist in den vielen Jahren des "Entzuges" immer stärker geworden. Ich genieße die gemeinsamen Klettertouren und Wanderungen mit meinem Vater sehr. Und der eine oder andere Jodler hat mich schon zu so manchen Kompositionen angeregt.
Was darf sich das Publikum in Werndorf am 17. März erwarten?
Ich freue mich sehr auf das Konzert mit der Big Band um Stefan Ullrich. Als die Einladung kam, habe ich natürlich sofort zugesagt. Wir werden ein bunt gemischtes Programm aus Stücken, die Michael Abene für mich arrangiert hat, spielen. Dabei sind Jazzstandards sowie meine Eigenkompositionen und swingende, groovende Stücke ebenso wie lyrische Balladen und Musik fürs Herz.
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