Soldatengräber
Allerheiligen im Zeichen des Friedens

Am Soldatenfriedhof in Lang-Lebring haben 1.670 Soldaten aus mehreren Nationen und Kriegsgefangene ihre letzte Ruhestätte. | Foto: KK
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  • Am Soldatenfriedhof in Lang-Lebring haben 1.670 Soldaten aus mehreren Nationen und Kriegsgefangene ihre letzte Ruhestätte.
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In diesen Tagen geben die Friedhöfe dem Schwarzen Kreuz eine Bühne, das sonst zumeist seine Arbeit fernab des öffentlichen Interesses erfüllt. Ortsverbände des Kameradschaftsbundes, Soldaten und Ehrenamtliche bitten mit Sammelbüchsen um Spenden.

Das Geld wird für den Erhalt von Kriegsgräbern im In- und Ausland verwendet. Das Schwarze Kreuz erfüllt damit einen Auftrag, zu dem sich die Österreichische Bundesregierung verpflichtet hat und der sich auch im Staatsvertrag vom 15. Mai 1955 findet. Die Organisation, die sich dem Frieden verschrieben hat, blickt aber auf eine viel längere Geschichte zurück.

Friedensvertrag von St. Germain

Unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Österreichische Schwarze Kreuz gegründet. Mit dem Friedensvertrag von St. Germain 1919 kam auch die Verpflichtung, die Grabstätten aller Gefallenen und Kriegsopfer auf österreichischem Staatsgebiet zu pflegen und zu erhalten. Landesgeschäftsführer vom Schwarzen Kreuz ist der ehemalige Kommandant des früher in Gratkorn stationierten Panzerartillerie-Bataillons Dieter Allesch. Die Gedenkstätten für die Opfer von Krieg, Gewalt und Terror sind für den Pölser (Gemeinde Dobl-Zwaring) Mahnmale, die erinnern, was die Toten gesehen, erlebt und erlitten haben. „Das Vermächtnis heißt Frieden. Frieden und Achtung vor dem Leben. Wir müssen aus der Geschichte lernen und alles tun, damit unsere Kinder nie wieder in eine solche Situation kommen“, sagt Allesch.

Feldkirchen gedenkt ruthenischer Minderheit

Das Schwarze Kreuz arbeitet überparteilich und betreut in der Steiermark oft in Zusammenarbeit mit dem Kameradschaftsbund 200 Kriegsgräberanlagen. Die großen Soldatenfriedhöfe befinden sich in Graz und Lang-Lebring, aber u.a. auch in Hausmannstätten, Wundschuh und dem Frohnleitner Friedhof in Adriach. Betreut wird auch der Karner in Feldkirchen, der an ein dunkles Kapitel unserer Geschichte erinnert. Zwischen 1914 und 1917 wurden 30.000 Männer, Frauen und Kinder der ruthenischen Minderheit aus Galizien in Viehwagons nach Thalerhof deportiert. 1.800 überlebten die Internierung nicht. Die Österreichisch-Ungarische Monarchie verdächtige die Ruthenen pauschal der Spionage es kam zu Massenverhaftungen, Misshandlungen und Hinrichtungen ohne rechtsgültige Urteile.

Der Karner in Feldkirchen erinnert an das Schicksal der ruthenischen Minderheit | Foto: Edith Ertl
  • Der Karner in Feldkirchen erinnert an das Schicksal der ruthenischen Minderheit
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„Unser Leitspruch ist erinnern, statt vergessen, Arbeit für den Frieden“, betont Allesch. So werden fast 100 Anlagen im Ausland betreut, darunter 56 in Polen, 23 in Italien und sieben in Russland. „Derzeit  sind wir in Gesprächen mit der slowenischen Gemeinde Kidricevo, (vormals Sternthal) wo rund 3.000 gefallene k.u.k.-Soldaten und Kriegsgefangene begraben sind“. Auf diesen großen Soldatenfriedhof wurden unter dem jugoslawischen Staatschef Josip Broz Tito alle Grabkreuze entfernt. Das Schwarze Kreuz ist nun bemüht, dieser Kriegsgräberanlage durch die Aufstellung von Grabkreuzgruppen deren Charakter zurückzugeben.

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