Bad Tatzmannsdorf: Vergangenheit Hautnah – Wende und friedliche Revolution in der DDR 1989
Persönliche Eindrücke, Erlebnisse und Episoden als sich die Mauer öffnete.
Im Bad Tatzmannsdorfer Buchgeschäft „Büchertraum“ im dortigen Rathaus erzählte Anfang der Woche (23. März 2015) der Pfarrer der evangelischen Pfarrgemeinde Bad Tatzmannsdorf, Herr Mag. Carsten Merker-Bojarra gemeinsam mit seiner Gattin Beatrix und seiner Schwiegermutter Edeltraud aus dem Leben der ehemaligen DDR. Carsten und Beatrix haben 14 Jahre nach der Maueröffnung die ehemalige DDR verlassen und gemeinsam in Burgenland „Fuß“ gefasst. Mag. Carsten Merker-Bojarra ist knapp über 10 Jahre evangelischer Pfarrer der „Evangelischen Pfarrgemeinden A.B.* von Unterschützen und Bad Tatzmannsdorf“, seine Frau ist eine von zwei Geschäftsinhaberinnen des Buchgeschäftes in Bad Tatzmannsdorf und seine Schwiegermutter ist vor drei Jahren hierher für fünf Jahre nachgezogen.
An die 40 Zuhörerinnen und Zuhörer verfolgten die Erzählungen der drei ehemaligen DDR-Bürger/-innen und ließen sich auch von kleinen Köstlichkeiten aus Traditionsbetrieben der DDR, welche die Wende überlebt haben und noch heute produzieren verführen. Um die Erzählungen etwas transparenter zu untermauern, hatten die drei Bücher, Schriftstücke und Geld zum „Angreifen“ mitgebracht.
Kurze Auszüge davon: Der Einstieg zur Abendveranstaltung wurde mit dem abspielen des original Liedes aus der DDR „Über 7 Brücken musst du gehen“ begonnen.
Erzählung von Edeltraud über: Kindererziehung, Vorsprachen bei der Kindergarten- und Schulbehörde, Alltagsbewältigungen, Mitarbeit in der Kirchengemeinde dadurch Bespitzelung durch die STASI – die Stasi-Akte hatte sie mitgebracht.
Erzählung von Beatrix über: Ihre Kindergarten- und Schulzeit, Eintritt in den deutsch-sowjetischen Freundschaftskreis, Schulförderung gab es nur für sehr gute Leistungen, d.h. Noten nie schlechter als 1, hatte die Möglichkeit Westfernsehen zu sehen, hat Passagen aus mitgebrachten Büchern gelesen.
Erzählung von Carsten über: Seine Kindheit, Erfahrung mit dem sogenannten „Westpaket“, Mitgliedschaften in den einzelnen Kinder- und Jugendgruppen, den Werdegang zum Abitur, reichte sein Abschlusszeugnis und das ehemalige DDR-Geld „DDR-Mark – Geld aus Alu“ durch die Runde.
Die anschließende Diskussion bei einem Glas „Rotkäppchen“ (Süßer Sekt aus der ehemaligen DDR) ließ noch so manches an damals zurückerinnern.
* Evangelische Pfarrgemeinde A.B. - für Augsburger Bekenntnis
* Evangelische Pfarrgemeinde H.B. - für Helvetisches Bekenntnis
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