500-jährige Sommerlinde
"BaumNaturDenkmal": Kumberger Baumriese gerettet

Eine Zeugin der Zeit, die "alter Riese" gennant wird, steht in Kumberg. Die Sommerlinde wurde um das Jahr 1530 gepflanzt. | Foto: Land Steiermark
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  • Eine Zeugin der Zeit, die "alter Riese" gennant wird, steht in Kumberg. Die Sommerlinde wurde um das Jahr 1530 gepflanzt.
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Im Herbst 2022 wurde das Projekt "BaumNaturDenkmal" vom Land Steiermark in Kooperation mit der Berg- und Naturwacht und dem Naturschutzbund ins Leben gerufen, um den Fortbestand der steirischen Baumnaturdenkmäler zu schützen. In der Marktgemeinde Kumberg hat man sich im Zuge dessen einer natürlichen Historie gewidmet: der knapp 500-jährigen Sommerlinde.

KUMBERG. Sie sind nicht nur Zeitzeugen, sondern auch außergewöhnliche Naturphänomene und Garanten für die Biodiversität – die Rede ist von den gut 600 steirischen Naturdenkmäler, die in den Himmel ragen und dafür sorgen, dass die Schöpfung der Natur direkt vor unser aller Augen ist. Im Rahmen des Projekts "BaumNaturDenkmal" rief das Land Steiermark und Ursula Lackner, Landesrätin für Umwelt, Klimaschutz, Energie, Regionalentwicklung und Raumordnung, dazu auf, besondere Bäume zu schützen, etwa durch eine Patinnen- und Patenschaft. "'BaumNaturDenkmale' sind die Orte, die uns in einer sich ständig und immer schneller veränderten Welt daran erinnern, wie wichtig es ist, unsere Wurzeln zu bewahren", heißt es. 

Der "alte Riese" im Fokus

Genau das macht sie aber auch angreifbar, denn gerade aufgrund von Größe und Alter sind ein Großteil unserer heimischen Bäume von den Auswirkungen des Klimawandels und dem Eingreifen von Menschenhand betroffen und drohen, verloren zu gehen. "Gemeinsam können wir den Bäumen eine Stimme geben. Wir können ihre Geschichte bewahren und ihre Zukunft sichern. Jede und jeder von uns kann einen Beitrag leisten. Seien wir gemeinsam Teil dieses Abenteuers. Tragen auch Sie dazu bei, unsere wertvollen Baumriesen zu schützen und zu bewahren", sagt "BaumNaturDenkmal"-Projektleiterin Lisa Münzer.

Die Arbeiten daran, die Linder auch für die Zukunft zu erhalten, sind nicht einfach. | Foto: Christian Rinner
  • Die Arbeiten daran, die Linder auch für die Zukunft zu erhalten, sind nicht einfach.
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In der Marktgemeinde Kumberg hat man es einfach getan: Hier ragt eine bald 500-jährige Sommerlinde, Tilia platyphyllos, knapp 15 Meter in die Höhe und symbolisiert den Wandel der Zeit. Der "alte Riese" wird sie genannt, wurde um 1530 herum gepflanzt, schon 1979 zum Naturdenkmal erhoben – ihr Stamm umfasst gut neun Meter, die Krone wiederum rund zwölf Meter. Eine Pracht. Eine Besonderheit von Linden ist es, dass sie aufgrund des weichen Holzes offene Stellen und Stammhöhlungen bilden können, das bedeutet wiederum, dass man in der Kumberger Sommerlinde Schutz suchen kann, quasi in sie eintreten kann.

Zur Kumberger Sommerlinde

Obwohl die Sommerlinde schon etliche Jahre am Buckel hat, ist über ihre Geschichte nichts zu finden – sie verhält sich äußerst geheimnisvoll und ist so eine stille Zeugin der Zeit. Aber, kennst du das Schloss Kainberg? Ausgebaut wurde es in den Jahren 1570 bis 1575 durch Otto VI von Ratmannsdorf, das heißt, die Linde ist älter als das Schloss. Im selben Jahr, in dem die Sommerlinde gepflanzt wurde, wurde Iwan IV. Wassiljewitsch, der Schreckliche, geboren, war Ferdinand I. von Habsburg gerade einmal drei Jahre im Amt, wurde Karl V. von Papst Clemens VII. zum Kaiser gekrönt und kamen die Medici zurück an die Macht.

Pflege ist dringend nötig

Doch das macht sie auch anfällig, weshalb das Naturdenkmal in Kumberg einen besonderen Pflegeeingriff benötigte. Der Stamm ist also hohl, aber um ein Ausbrechen von Kronenteilen zu verhindern und die Verkehrssicherheit vor Ort weiterhin zu gewährleisten, wurde eine sogenannte Kronensicherung montiert. Diese wurde bei dem aktuellen Pflegeeinsatz ergänzt beziehungsweise gegen neues Material ausgetauscht. 

Die Linde ist hohl, das macht sie nicht nur besonders, sondern auch gefährdet. | Foto: Christian Rinner
  • Die Linde ist hohl, das macht sie nicht nur besonders, sondern auch gefährdet.
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Aktuell wurde eine Kombination mehrerer Kronensicherungssysteme verbaut, um den Hauptzwiesel – sprich die Verzweigung des Stammes in ein oder mehrere Äste – und die Krone vor Lasten wie Schnee und Wind zu schützen.

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