Expertentipp
Die Angst vor der Angst
Keiner von uns ist angstbefreit. Das ist gut so, weil Angst notwendig ist, um uns vor Gefahren zu schützen. Sie lässt uns vorsichtig werden. Und sie ist ein Urinstinkt, weiß auch die WOCHE-Expertin und psychologische Beraterin Anna Katharina Lanz.
Ängste fokussieren
Andererseits lässt uns Angst vor Gefahren richtige Entscheidungen treffen. Wir schnallen uns und unsere Kinder beim Autofahren an und suchen bei einem Hagelunwetter einen sicheren Unterstand. "In der aktuellen Zeit mit der Angst vor der Corona-Gefahr wird uns Vorsicht schützen. Es kann aber auch sein, dass tragische Geschehnisse in unserem Umfeld unsere Sensibilität auf nicht vorhersehbare Ereignisse steigern und große Besorgnis in Ängsten mündet", sagt Lanz. Wenn allerdings die Furcht vor Gefahren ein übersteigertes Maß annimmt, wenn der Alltag von irrealen Sorgen und Ängsten geprägt ist, spricht man von Angsterkrankung. Dann kommt es so weit, dass betroffene Menschen schon Angst vor der Angst haben, sich zurückziehen und in Isolation und Depression fallen. In solchen Fällen kommt es vermehrt zu Partnerschafts- und Familienproblemen. "Eine unheilvolle Abwärtsspirale kann durch verlässliche Partner und Freundschaften gestoppt werden. Falls Sie sich angesprochen fühlen und Angst vor der Angst haben, sollten Sie Hilfe in Anspruch nehmen. Unbehandelte Angstsyndrome können zu Phobien führen", sagt die Expertin.
Kontakt:
Anna Katharina Lanz hilft als psychologische Beraterin in schwierigen Situationen oder wenn große Entscheidungen getroffen werden müssen. Sie arbeitet nach den Methoden der integrativen Gestalttherapie und der dialogisch-systemischen Familientherapie. Als WOCHE-Expertin steht sie unseren Lesern zur Seite.
Kontakt: anna.lanz@inode.at, 0660/222 6330;
Praxis: Hörgas 238, 8103 Gratwein-Straßengel
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