Ein Streit um Musikstunden

Rechtsstreit: Müssen talentierte Kinder um ihre musikalische Ausbildung bangen?
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  • hochgeladen von Heimo Potzinger

Jetzt wird in Musikschulen der Sparstift angesetzt. Bildungslandesrat Michael Schickhofer will die Kooperationsprojekte zwischen Musik- und Pflichtschulen untersagen. In den aktuellen Förderrichtlinien sind die Mittel dafür nicht mehr vorgesehen. Die Grünen laufen gegen die "Kürzungen auf dem Rücken der Kinder und ihrer Eltern" Sturm. Landesschulratspräsidentin Elisabeth Meixner sieht sehr wohl eine rechtliche Basis. Unter den Musikschuldirektoren herrscht Kopfschütteln. Mureck ist im Besonderen betroffen.
Anders als in Wien oder im Burgenland sollen Lehrer von steirischen Musikschulen den Unterricht in Schulen nicht mehr mitgestalten dürfen. Das sei aus rechtlichen Gründen nicht mehr möglich, argumentiert Schickhofer. Landesschulrat und vor allem Lehrer und Direktoren sehen die Sache naturgemäß anders. Es handle sich nicht um Teamteaching im herkömmlichen Sinne, sondern die Musikschullehrer seien lediglich externe Experten, die sich im Unterricht einbringen würden, so Gotthelf Orthacker, Musikschuldirektor in Mureck. Doch beim Landesrat stößt man auf taube Ohren. Ein Antrag der Grünen, in dem Klubobfrau Sabine Jungwirth von der Landesregierung die Rücknahme der Streichung der Kooperationen fordert, wurde von SPÖ und ÖVP abgeschmettert.

Entrüstung und Verwirrung

"Es ist höchst an der Zeit, dass Ministerin Claudia Schmied ein rasches Machtwort spricht und ihren steirischen Parteikollegen wieder in die Spur bekommt", lässt Kultursprecherin Ingrid Lechner-Sonnek in Richtung Wien ausrichten. Von einer baldigen Aussendung, in der Schmied die Kooperationsprojekte mit Lob überhäufen würde, habe man auch in Mureck Wind bekommen. Orthacker: "Ich warte die Stellungnahme aus dem Ministerium ab. In der Zwischenzeit machen wir keine Projekte." In Fehring nimmt man die Hiobsbotschaft wenngleich mit Unverständnis, dafür aber gelassener auf. Musikschuldirektor Karl Hermann: "Wir haben beim Land um Bewilligung von Projekten in der Neuen Mittelschule angesucht, aber erst gar nicht die Erlaubnis bekommen." Dass im Burgenland und in Wien im Gegensatz zum Steirerland Kooperationsprojekte möglich sind, sorgt aber auch in Fehring für Verwirrung. Zudem seien laut Aussendung der Grünen auch Feldbach und Bad Radkersburg betroffen. Allgemein wird befürchtet, dass die Kürzung Familien, die sich Musikschulunterricht nicht leisten können, besonders trifft. LAbg. Martin Weber beschwichtigt und verweist auf die Voraussetzungen für die Projekte: "Ich rate den Musikschuldirektoren, sich an den Erlass zu halten, der die Kooperationen genau regelt." LAbg. Anton Gangl verweist auf die Ressortzuständigkeit von Schickhofer. Er beurteile die Projekte als überaus positiv, er habe lediglich aufgrund der fehlenden rechtlichen Grundlage gegen den Antrag gestimmt.
Juristisch gesehen kommt Entwarnung von Elisabeth Meixner: „Schulrechtlich scheinen, auch wenn zuweilen das Gegenteil kolportiert wird, Kooperationen zwischen Musikschulen und Pflichtschulen durchaus möglich zu sein." Persönlich würde sie es für sehr bedauerlich halten, wenn in einem Musikland wie der Steiermark keine Lösung gefunden würde.

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