Expertentipp

Fallen Ihnen Entscheidungen schwer?

Ob Verunsicherung, Bequemlichkeit oder mangelndes Selbstwertgefühl: Die Erfahrung zeigt, dass viele Menschen Probleme damit haben, Entscheidungen zu treffen. Entscheidungen haben ein Ziel und sind eine Kompetenz. Aber warum bereiten mitunter schon kleine Herausforderungen großes Kopfweh? WOCHE-Expertin und psychologische Beraterin Anna Katharina Lanz weiß Rat. Wann soll man auf seinen Bauch hören oder umgekehrt: Wann soll man sich bewusst gegen scheinbar sichere Gefühle wenden? Welcher Weg ist der richtige?

Quälende Fragen

Eine Entscheidung ist eine Handlung, die etwas zu Folge hat. Im Idealfall verändert sich für den, der Entscheidungen trifft, alles zum Guten. Doch im Vorhinein weiß man das nicht, sodass Entscheidungen häufig mit dem Verlassen eigenen Komfortzone kaum zusammenpassen. Entscheidungen sind grenzenlos und können den, der Entscheidungen treffen muss oder soll, ins Dilemma stürzen.
Entscheidungen zu treffen, ist ja oft nicht einfach. Soll ich diesen Urlaub buchen, soll ich dieses Studium angehen, soll ich im Job bleiben oder mich verändern, wo will ich wohnen, Miete oder Eigentum? "Meist quält die Frage, ob es, wenn man sich erst einmal festgelegt hat, nicht doch eine bessere Möglichkeit gegeben hätte. In Wirklichkeit versäumt der ewig Unentschlossene viel. Sich nicht zu entscheiden heißt, seinen Ideen nachzulaufen und bedeutet letztlich, die eigene Unsicherheit zu festigen", sagt Lanz. 
Nicht einmal bei der Partnerwahl macht diese Unsicherheit halt. "Nach anfänglicher Verliebtheit kommen nach und nach Zweifel hoch. Partner, die in ihren Entscheidungen unsicher sind, werden entweder ständig auf der Suche nach etwas Besserem sein oder klammern sich in einer Beziehung fest", so die Expertin. Nicht selten kommt es sogar vor, dass man unglücklich in schlechten Beziehungen dahinlebt, und das nur, weil man sich davor fürchtet, was passiert, wenn man das "gewohnte" Umfeld verlässt.

Manchmal, da tut es allerdings sehr gut, Entscheidungen bewusst zu treffen. Geht alles gut aus, helfen Entscheidungen dabei, sich zu befreien – aus miesen Verträgen, aus schlechten Beziehungen, aus der Unzufriedenheit, die nur aus Bequemlichkeit nicht geändert wird. Dann wird die Entscheidung zur Freiheit und zu einer Kunst. Das ist auch der Moment, an den man "über seinen eigenen Schatten springt" und froh wäre, schon viel früher die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Meistens handeln Menschen intuitiv und wissen, was das Richtige ist.

Kontakt:
Anna Katharina Lanz hilft als psychologische Beraterin in schwierigen Situationen oder wenn große Entscheidungen getroffen werden müssen. Sie arbeitet nach den Methoden der integrativen Gestalttherapie und der dialogisch-systemischen Familientherapie. Als WOCHE-Expertin steht sie unseren Lesern zur Seite.
Kontakt: anna.lanz@inode.at, 0660/222 6330;
Praxis: Hörgas 238, 8103 Gratwein-Straßengel

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