Grenzstation wird eine Insel
Mit dem Abriss der Grenzstation Bad Radkersburg wurde die Europäische Union noch sichtbarer.
"Jetzt kann man dort wieder atmen“, sind Bezirkshauptmann Alexander Majcan und Bürgermeister Josef Sommer froh, dass auch auf österreichischer Seite eine der letzten „Grenzbastionen“ dem Bagger und der Spitzhacke zum Opfer fiel. 1969 gemeinsam mit der Murbrücke von Bundepräsident Franz Jonas und Jugoslawiens Staatschef Tito eröffnet, wurde die Grenzstation Bad Radkersburg 1993 zu seiner zuletzt bekannten Größe erweitert. Majcan kann sich noch an die Bauverhandlungen erinnern.
Architektonisch nicht gerade ein Meisterwerk, wurde das Grenzgebäude auch Gegenstand der Faschingssitzung. „Die Slowenen trauen sich nicht mehr her, weil es so schiach ist“, witzelte Josef Gombocz als Info-Lady.
Von vielen unbemerkt und ziemlich rasch wurde der Bau vor Kurzem im Auftrag der Bundes-Immobilien-Gesellschaft (BIG) abgerissen. Der freie Platz wird voraussichtlich als Verkehrsinsel belassen und von der Stadtgemeinde gestaltet. Die beiden Gebäude am Straßenrand, früher von Polizei und Zoll benützt, bleiben erhalten und werden von der BIG vermietet bzw. verkauft. „Die EU ist jetzt dort sichtbarer geworden“, meint Majcen. Sommer: „Ich gehe an dieser Stelle aber noch immer vom Gas weg.“
walter.schmidbauer@woche.at
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