Im Spiel die Stärken fördern

Monika Rauer fördert mit gezielten heilpädagogischen Spielen und Maßnahmen auch audistische Kinder.
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  • hochgeladen von Ulrike Kiedl-Gölles

Familienbegleitung und vieles mehr bietet Jugend am Werk jetzt auch in Feldbach.

Kinder und Familien haben das Recht auf Unterstützung, wenn sie in Nöten sind. Hilfestellung bietet nun auch die Organisation „Jugend am Werk“ in ihrer neuen Zweigstelle in Feldbach an. „Wir arbeiten im Bereich Frühförderung und Familienbegleitung und sind im Behindertenbereich auch für Familienentlastung und Wohnassistenz zuständig“, erklärt Elke Lindner, Leiterin von „Mobile Dienste Oststeiermark“ mit Sitz in Hartberg und einer weiteren Außenstelle in Fürstenfeld.
Ihr Kollege Franz Erger leitet die sozialpädagogische Familienbetreuung „Stella“ im Rahmen der Jugendwohlfahrt. Auch diese Dienste können nun im Bezirk Feldbach mobil oder stationär bei „Jugend am Werk“ in Anspruch genommen werden.

Stärken ausbauen
„Bei der Frühförderung geht es vor allem darum, so früh als möglich mit der Therapie zu beginnen“, so Lindner, die diesen Bereich mit acht Mitarbeiterinnen abdeckt. In den ersten beiden Lebensjahren sei das Gehirn des Kindes am besten in der Lage, Defizite aufzuholen bzw. „Umleitungen“ zu bauen. Durch gezielte heilpädagogische Spiele und Maßnahmen werden die Stärken des Kindes gefördert und Schwächen ausgeglichen. In der Frühförderung gebe es auch Überschneidungen mit dem Bereich der Jugendwohlfahrt bei sozialen Auffälligkeiten bei schwierigen Kindern.
Frühförderung wird für Kinder von null bis rund 7 Jahre angeboten. „Sie hat viel mit Praxis im direkten Umfeld des Kindes zu tun. Wir helfen etwa, die Wohnung so zu gestalten, dass größte Fördermöglichkeit besteht“, so Lindner, die mit Monika Rauer eine Fachsozialbetreuerin und Autismustrainerin für die Bezirke Feldbach und Fürstenfeld zur Seite hat. „Sie ist hier in Feldbach die Ansprechperson, auch im Bereich der Familienbegleitung.“
Dabei handle es sich um Unterstützung der Eltern, beispielsweise beim Annehmen des behinderten Kindes oder um Vernetzung mit anderen Fachbereichen wie Logopädie. Durch Sehfrühförderung erlangen blinde oder sehgeschädigte Kinder mehr Selbstständigkeit und Selbstbewusstsein.

Auszeit ermöglichen
Jugend am Werk bietet im Behindertenbereich auch Familienentlastung an, Unterstützung für Familien mit behinderten Angehörigen bis 60 Jahre. „Das Ausmaß der Hilfe wird seitens der Behörde festgelegt. Wir helfen bei der Abklärung bzw. Antragstellung. Jede Familie, die einen Behinderten betreut, hat das Recht auf diese mobilen Dienste“, erklärt Lindner. 90 Prozent der Kosten übernimmt das Land Steiermark, 10 Prozent bleiben den Betroffenen. Bei der Familienentlastung werde das Alltagsleben mit Essen, pflegerischen und therapeutischen Tätigkeiten stunden- oder tageweise übernommen, während die Betreuungsperson „aussteigt“.
Bei der Wohnassistenz wird erwachsenen Behinderten geholfen, selbstständig und weitgehend selbstbestimmt zu leben. „Die Freizeitassistenz ist bei uns leider dem Sparpaket zum Opfer gefallen.“

Synergien für Klienten
Die Dienste im Jugendwohlfahrtbereich wie Erziehungshilfe oder Sozialbetreuung werden ausschließlich seitens der Behörde angefordert. „Die Bezirkshauptmannschaft ist Auftraggeber“, so Franz Erger. Die Bereiche Behindertenhilfe und Jugendwohlfahrt sind getrennt, Zusammenarbeit wird am gemeinsamen Standort in Feldbach aber großgeschrieben. „Vielleicht kristallisieren sich auch neue Synergien für Klienten heraus“, so Lindner und Erger unisono.

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