"Offene Felder"
Kunst trifft auf steirische Landwirtschaft
Anfang des Jahres hat das Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark Landwirtinnen und Landwirte dazu aufgerufen, Kunst und Landwirtschaft miteinander zu verbinden, indem sich sozusagen Hof und Feld in Projektionsflächen für kreative Ideen verwandelten. Jetzt kann es losgehen.
STEIERMARK. Wie wichtig unsere regionale Landwirtschaft im Hinblick auf Nahrung für unseren Körper ist, ist uns heute wieder bewusster geworden. Für nicht wenige Menschen ist Kunst ein ebenso wichtiges Grundbedürfnis, eine geistige Nahrung. Um diese scheinbaren Gegensätze miteinander zu verbinden, gar in Einklang zu bringen, hat Elisabeth Fiedler ein Projekt ins Leben gerufen.
Landwirte helfen bei der Umsetzung
Die Intention dahinter: Mit "Offene Felder. Kunst und Landwirtschaft" will die Leiterin des Instituts dafür sorgen, sich ernsthaft und kritisch mit Raum und Zeit in einem respektvollen Umfeld auseinanderzusetzen. Diese Idee fand großen Zuspruch: 38 steirische Landwirtinnen und Landwirte folgten dem Aufruf, Künstlerinnen und Künstler aller Sparten auf ihren Höfen aufzunehmen und ihnen Raum für die Realisierung ihrer Kunstwerke zu geben.
Ungefähr viermal so viele Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt reichten im offenen Wettbewerb ihre Ideen für Projekte ein. Bei einer Jurysitzung Anfang Mai mit Ramesh Daha, Robert Höldrich, Katrina Petter, Andreas Unterweger und Fiedler gingen 13 Projekte hervor, von denen etwa ein Drittel noch in diesem und die anderen im kommenden Jahr umgesetzt werden.
Zwei Berufe verbinden
Die landwirtschaftlichen Betriebe, die größtenteils in Bio-Qualität produzieren, sind in der ganzen Steiermark angesiedelt, sechs davon in der Obersteiermark, vier in der Ost- beziehungsweise Südoststeiermark, einer in der Weststeiermark und zwei in Graz-Umgebung. Viele Bereiche der Landwirtschaft, wie Ackerbau, Obstbau, Weinbau, Tierhaltung, Milch- und Forstwirtschaft, werden dabei abgedeckt.
"Ich finde das Projekt insofern interessant, als es einen Austausch unter Berufen bietet, die als 'Berufe' - nämlich Landwirte oder Kunstschaffende – öffentlich gar nicht so richtig wahrgenommen werden. Da wir am Hof hie und da Kunstschaffende beherbergen, freuen wir uns immer auf den Austausch, die Gespräche und die oft unerwarteten Inputs."
Carmen Dreier-Zwetti, Landwirtin in Pöllau
Auf diesen landwirtschaftlichen Betrieben werden die Künstlerinnen und Künstler, einzeln oder als Kollektiv, aus verschiedenen Ländern von Südafrika bis Indien, Spanien bis Dänemark zwei bis vier Wochen verbringen. Im Austausch mit den Bäuerinnen und Bauern arbeiten sie in dieser Zeit an ihren künstlerischen Werken. Umgesetzt werden Filme und Videos, Installationen und Aktionen sowie musikalische Kompositionen, Skulpturen und ein Land-Art-Projekt.
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