Mit einer App gegen die Lebensmittelverschwendung

In Gratwein-Straßengel, im Straßengler Genusseck, sind die "Too Good to Go"-Sackerl schon ein Erfolg. | Foto: WOCHE
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  • In Gratwein-Straßengel, im Straßengler Genusseck, sind die "Too Good to Go"-Sackerl schon ein Erfolg.
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Gehen Sie gegen Lebensmittelverschwendung vor?

Immer mehr Betriebe aus GU-Nord sind Teil von "To Good to Go".

Ob im Restaurant und Supermarkt, beim Bäcker, Direktvermarkter oder sogar beim Schulbuffet: Am Ende des Tages bleiben immer Lebensmittel und Speisen übrig, die im Biomüll landen. Die App "To Good to Go" geht gegen die Lebensmittelverschwendung vor und ist endlich auch in Graz-Umgebung Nord angekommen.

Eine Win-win-Situation

Weil Kunden selbst kurz vor Ladenschluss noch frische Produkte fordern, wird mittlerweile im Überfluss produziert und im selben Maß auch wieder weggeschmissen. Gut 963.000 Mahlzeiten haben die Erfinder von "To Good to Go" alleine in Österreich seit August 2019 schon vom Wegwerfen gerettet – beziehungsweise Unternehmer und ihre Kunden. Die App ist nämlich eine Win-win-Situation für alle Beteiligten und die Umwelt. Das Konzept ist einfach: Betriebe packen überschüssiges, aber einwandfreies Essen in ein Überraschungssackerl, das der Selbstabholer zu einem günstigen Preis mit nach Hause nehmen kann. Wo (siehe Info unten) und bis wann es welche Schmankerl gibt und wie viele der Sackerl verfügbar sind, erfährt der Kunde über die App. Das Angebot ändert sich täglich.

Die Lebensmittel-Community

Teilnehmende Unternehmer sind für die gute Sache dabei, denn einen großen finanziellen Nutzen gibt es für sie aber nicht, zumal ein Teil des Verkaufspreises als Provision an die App-Hersteller geht. Seit Kurzem ist Andrea Schimmel vom Straßengler Genusseck in Gratwein-Straßengel mit dabei. Neben dem positiven Aspekt, dass sie zur Reduktion der Lebensmittelverschwendung beiträgt, freut sie sich vor allem für die Kunden: "Mit der App ist eine eigene Community entstanden. Die Leute wissen nicht, was drinnen ist, haben aber immer eine Freude, weil sie dann mal in den Genuss kommen, etwas zu probieren, was sie vorher vielleicht nie gegessen hätten. In der kurzen Zeit habe ich schon viele Neukunden dazugewonnen." In die Sackerl, die sie befüllt und die kurz nach 18 Uhr online gestellt werden, sind stets regionale Produkte drinnen. "Gemüse, Fleisch, Milchprodukte. Alles, was gut schmeckt, aber am nächsten Tag so nicht mehr verkauft wird", sagt Schimmel.
Auch in Stattegg gibt’s die Überraschungssackerl. Julia Turner und ihr Team von Turners Café legen ohnehin viel Wert darauf, so wenig wie möglich von der Auslage in den Mistkübel wandern zu lassen. Bestellmengen werden eingehalten, und was übrig bleibt, bekommen die umliegenden Landwirte, damit auch die Schweine verköstigt werden können. "Aber alles geht nicht, Süßes zum Beispiel ist für die Tiere nicht geeignet. Also dachten wir, es wäre schade, den letzten Rest, der ja immer noch frisch ist, wegzuwerfen", verrät die Chefin. Wenn es passt, werden um 15 Uhr herum Gebäck, Torten und Co., die für "Gutes von gestern" nicht reichen, verpackt und warten auf die "To Good to Go"-Kundschaft.

Diese Betriebe sind aktuell dabei (mit Öffnung der Gastronomie und Hotellerie werden mehr Betriebe erwartet; das Angebot an teilnehmenden Betrieben kann sich täglich ändern):

  • Frohnleiten: Unimarkt
  • Gratwein-Straßengel: Schulbuffet BR Rein, Bäckerei Kern, Straßengler Genusseck, Hofer
  • Peggau: Hofer
  • Stattegg: Turners Café
In Gratwein-Straßengel, im Straßengler Genusseck, sind die "Too Good to Go"-Sackerl schon ein Erfolg. | Foto: WOCHE
Verkauft Überraschungspackerl, um gegen die Lebensmittelverschwendung vorzugehen: Julia Turner in ihrem Café in Stattegg | Foto: KK
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