Gratkorn
Parkplatzfrust statt Badespaß
Neue Parkplätze vor dem Freibad in Gratkorn sorgen für viel Unmut bei einem Gemeinderat.
Wo früher die Badehose reichte, um einen Tag im Freibad verbringen zu können, kommt heute mit Luftmatratze, Kühlbox und Co. beinahe der halbe Hausstand mit zum Schwimmvergnügen. Glücklich der, der einen Parkplatz direkt vor dem Bad ergattert, um das alles nicht weit schleppen zu müssen. Seit Kurzem gibt es diese Möglichkeit für Besucher des Gratkorner Kinderfreunde-Bads. Das gefällt aber nicht jedem. Vor allem der Mobilitätsbeauftragte Hans Preitler sieht hier Gesprächsbedarf.
"Aus dem Nichts"
Nicht zuletzt mit dem mit Gratwein-Straßengel gemeindeübergreifenden Radverkehrskonzept hat sich Gratkorn die Verbesserung des Alltagsradverkehrs auf die Fahne geschrieben. Umso ärgerlicher sind für Preitler Baumaßnahmen, die den Autoverkehr gegenüber der sanften Mobilität bevorzugen. Seit Kurzem etwa befindet sich direkt vor dem Kinderfreunde-Bad ein Parkplatz mit zwölf Abstellmöglichkeiten. "Der ist wie aus dem Nichts entstanden", sagt der Gemeinderat. "Anstatt dass sich die Gemeinde darum kümmert, das Radfahren attraktiver zu gestalten und Kindern einen sicheren Weg zum Freibad zu verschaffen, werden wieder die Autofahrer eingeladen." Das Pikante daran: Dieser Parkplatz wurde nie im Verkehrsausschuss besprochen. Noch dazu handle es sich hierbei um ein "Grundstück mit Widmung ‚Äcker, Wiesen und Weiden‘. Dass hier auch der Kindergarten 1 ist und noch mehr Autoverkehr angezogen wird, spielt anscheinend keine Rolle."
Lösungen suchen
Den Parkplatz umgesetzt haben die Mitglieder des Bau- und Raumordnungsausschusses. "Dieser hat die Vorbereitung aller Maßnahmen zur Nutzungsänderung des straßenseitigen Streifens für die Errichtung von Senkrechtparkern beschlossen", verrät Pascal Stögerer von der Bauamt-Technik der Gemeinde auf Nachfrage der WOCHE. Um die ohnehin schwierige Parkplatzsituation vor dem Kindergarten 1 zu entschärfen, lautet der Grund. Denn hier sind nach wie vor viele Elterntaxis unterwegs. "Die Widmung ist Sondernutzung im Freiland, private Parkanlage. Diesbezüglich wird von unserem Verkehrsplaner eine detaillierte Planung ausgearbeitet, aufgrund dieser die Umwidmung der entsprechenden Flächen in Verkehrsfläche erfolgen wird", ergänzt Stögerer.
Statt Parkmöglichkeiten hätte Preitler auf verbesserte Radverkehrskonzepte gesetzt. Das beginne bei der Sanierung von Schutzwegen, die auf dem Weg liegen, und reicht bis zur Installation neuer Radabstellplätze. Für Lösungen, und um Anreize für alle zu schaffen, sei er jederzeit gesprächsbereit.
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