Gratwein-Straßengel
Perspektiven der Armut: Ausstellung "Reichtum versus Armut"

Die Wanderausstellung ist scheinbar klein, hat aber einen großen Effekt. | Foto: RegionalMedien
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  • Die Wanderausstellung ist scheinbar klein, hat aber einen großen Effekt.
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Die Wanderausstellung "Reichtum versus Armut" ist aktuell in Gratwein-Straßengel zu sehen.

Armut ist ein Begriff, der in den letzten Jahren immer häufiger verwendet wurde. Aber welche Indikatoren machen jemanden arm oder reich? Wo verschwimmen die Grenzen und welche Auswirkungen haben Armut und Reichtum? Darauf geht eine wandernde Kunstinstallation näher ein, die gerade – und bis Mitte Jänner 2022 – in Gratwein-Straßengel vor dem Gemeindeamt zu sehen ist.

Sichtweisen paarweise

"Wir alle kennen inzwischen die Situation, viele Monate hindurch weder etwas verdienen zu können, noch durch soziale Auffangnetze ausreichend unterstützt zu werden. Wer Glück hat, hat Ersparnisse, wer Pech hat – und das sind sehr viele unter uns –, muss Sozialhilfe beantragen", sagen die beiden Künstler Jelena Ristic und Rainer Juriatti, die die Figuren der Ausstellung kreiert haben. Sechs Silhouetten aus Stahl zeigen jeweils ein Paar, Kinder, junge Erwachsene und ältere Menschen, die die Begriffe arm und reich vereinen.

Die Miniaturausstellung ist interaktiv: Besucher können durch ein Begleitheft oder per Scan-Funktion über QR-Codes mehr über die Geschichten der Paare erfahren und auch selbst Teil davon werden. Es geht um Perspektiven der Armut und auch um den Perspektivenwechsel. Die Ausstellung zielt darauf, sowohl Betroffenheit bei den Besuchern hervorzurufen als auch zu sensibilisieren und Verständnis zu vermitteln.

Die Wanderausstellung ist aktuell in Gratwein-Straßengel zu sehen. | Foto: RegionalMedien
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20 Lebenserfahrungen

Grundlage sind 20 Lebensläufe, die in den am Projekt beteiligten Organisationen (siehe unten) notiert wurden. Daher sind nicht nur die Erzählweisen unterschiedlich, sondern auch Alter, Geschlecht und Hintergrund der Menschen. Berichtet wird von Teilzeit arbeitenden Alleinerzieherinnen, Langzeitarbeitslosen, chronisch Kranken, kinderreichen Familien, von Menschen mit Migrationshintergrund, von "Working poor"-Familien (also Erwerbsarmut in Familien) und von deren Kindern. "Geschichten, die bestürzen und nachdenklich stimmen. Die zeigen, wie schnell Brüche im Leben passieren, zum Beispiel durch Scheidung oder Jobverlust, auf die Armut folgt. Jede und jeden von uns kann es treffen, jeden Tag", sagen die Projektleiterinnen Katrin Windischbacher und Dagmar Bojdunyk-Rack.
"Wer ist arm, in einer reichen Gesellschaft wie der unseren? Es sind nicht nur die, denen es an Geld, an Materiellem fehlt. Es sind auch jene, die Mühe haben, mit dem Leben zurecht zu kommen, die einsam sind oder das Gefühl haben, nicht mithalten zu können", erweitert Caritasdirektor Herbert Beiglböck den Armutsbegriff.

Kurzinformation

  • Als armutsgefährdet gelten Personen, deren Haushaltseinkommen kleiner ist als 60 Prozent des durchschnittlich gewichteten Medianeinkommens.
  • Jeder Siebente gilt in Österreich als armutsgefährdet oder arm.
  • 303.000 Kinder und Jugendliche leben österreichweit in Haushalten mit Armutsgefährdung.
  • Ein Projekt von: Familienreferat Katholische Kirche Steiermark, Rainbows, Armutsnetzwerk Steiermark, Caritas der Diözese Graz-Seckau, Fonds für Arbeit und Bildung der Diözese Graz-Seckau, Projekt Alleinerziehende, Referat für Diakonie im Fachbereich Pastoral & Theologie.
  • Gefördert aus den Mitteln des Innovationstopfes der Diözese Graz-Seckau.
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