PTS: Kaderschmieden trotzen der Krise

In Deutschfeistritz werden die Schüler vorbereitet: Celina Pessl und Daniel Panic interessieren sich für einen Job in der Technik. | Foto: Markus Oberländer
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Die Polytechnischen Schulen starten ins neue "Lehrlingsjahr". Aber wie gehen sie damit um?

Bevor Lehrlinge den ersten Tag im neuen Betrieb meistern, haben sie bereits einen langen, praxisorientierten Weg hinter sich. Zumindest, wenn sie die Ausbildung in den heimischen Lehrlingsschmieden genossen haben: in den Polytechnischen Schulen. Neben der Allgemeinbildung punktet die PTS mit einer umfangreichen Berufsvorbereitung. Vertiefung in die Fachbereiche, Bewerbungsvorbereitungen, erstes Hineinschnuppern in das Unternehmen und das direkte Gespräch mit zukünftigen Arbeitgebern machen den Stundenplan zum Erfolgsrezept. Doch wie gehen die Polytechnischen Schulen in Deutschfeistritz und Gratkorn mit diesem besonders herausfordernden Schuljahr um? Wir haben nachgefragt.

Mit Betrieben zoomen

Die Auswirkung der Corona-Krise auf den Arbeitsmarkt hat auch Folgen für die Lehrstellenbesetzung. An den PTS in GU-Nord sieht man diesem Schuljahr mitsamt Praxiswochen aber optimistisch entgegen. In Deutschfeistritz sind bereits 15 Praktikumsstellen für Oktober besetzt. "Trotz Corona spüren wir sehr deutlich, dass Firmen gezielter nach Arbeitskräften suchen, die ordentlich besetzt werden sollen. Das heißt, gerade jetzt in dieser unsicheren Zeit wollen die Unternehmer den einen richtigen Lehrling finden. Der soll bleiben und sich im Unternehmen entfalten können", erzählt Standortleiter Markus Oberländer. Ob die Schule Bedenken hat, wie sich das heurige Jahr auf den Lehrstellenmarkt auswirkt? "Das wäre ein absolut falscher Zugang für unsere Schüler. Wenn wir im Vorhinein sagen, es funktioniert nicht, was bleibt dann? Wir haben hochmotivierte Schüler, sie sind interessiert und wollen durchstarten. Auf das bereiten wir sie seit Jahren erfolgreich vor."
Generell verläuft der Schulalltag, sofern es zu keinen Änderungen kommt, so normal wie möglich ab. Deutschfeistritz profitiert darüber hinaus aktuell von der Flexibilität, wie den Schülern der Stoff während des Homeschoolings vermittelt wurde. Rasch wurde auf gemeinsamen Unterricht via Zoom gesetzt. Das hat die Unternehmer neugierig gemacht. "Betriebe haben sich zum Zoom-Unterricht zugeschalten und Gespräche mit den Schülern geführt. Das hat sehr gut funktioniert", sagt Oberländer. "Daher merken wir im Moment kaum einen Unterschied zu den Jahren zuvor. Im Gegenteil, wir bekommen sogar noch mehr Anfragen."

Wieder mehr Mädchen

Gibt es in Gratkorn Bedenken, wie das heurige Jahr verläuft? Kaum. Auch hier verläuft der Klassenbetrieb wie gehabt. Zwar haben sich die Gruppen verkleinert, doch Schüler und Unternehmer denken schon jetzt viele mögliche Situationen mit. "Auch wenn sich beinahe stündlich etwas ändert, wir bereiten die Schüler auf die Praxis vor. Wir blicken positiv in die Zukunft und werden weiterhin auf unser Erfolgsmodell ‚Die ganzjährige Betriebspraxis‘ setzen", sagt Direktor Walter Krammer. Diese sieht vor, dass die Schüler umfassend auf den Arbeitsmarkt vorbereitet sind, indem sie während eines Schuljahrs mindestens acht verschiedene Berufssparten beziehungsweise Firmen näher kennenlernen. "Das Feedback der Unternehmen zeigt uns, dass wir auf einem guten Weg sind. Es sind in den letzten Jahren wieder mehr Firmen auf dem Lehrstellenmarkt unterwegs. Noch bis in die letzte Schulwoche werden wir kontaktiert und nach unseren Schülern gefragt", so Krammer stolz.
Zu den Tagen der Wirtschaft haben sich bereits 16 Firmen aus dem Bezirk angemeldet. Besonders erfreulich wird das für die vielen neuen Schülerinnen sein: Gut zwei Drittel der Schüler sind in diesem Schuljahr weiblich. Das Interesse an technischen Berufen bei Mädchen steigt. "Das muss jetzt für die Zukunft unterstützt werden."

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