6 Jahre GUSTmobil
Sammeltaxi dreht weiterhin seine Runden im Bezirk
"Happy Birthday" GUSTmobil: Seit Juli 2017 ist das Sammeltaxi im Bezirk Graz-Umgebung schon "on Tour". Hat das Sammeltaxi-System die Mobilität verändert? Welche Gemeinden nutzen es am häufigsten? Wir haben nachgefragt.
GRAZ-UMGEBUNG. Knapp 170.000 Fahraufträge gibt es seit dem 1. Juli 2017, als das GUSTmobil offiziell auf die Straßen losgelassen wurde – noch heuer wird der 200.000. Fahrgast erwartet. Das Mikro-ÖV, das als Sammeltaxisystem eine Ergänzung zum öffentlichen Verkehr bieten soll, hat sich bislang sehr gut geschlagen. Damals noch als erstes großes Pilotprojekt in der Steiermark gestartet, hat sich das Mobilitätsangebot heute gut etabliert. "Auch für die Zukunft ist noch einiges geplant, denn aktuell arbeiten wir als Region an einer fundierten Evaluierung und Neuausrichtung ab 2024", sagt Kerstin Weber, Geschäftsführerin des Regionalmanagements Steirischer Zentralraum.
GUSTmobil ist "nicht mehr wegzudenken"
Im Mai 2021 ist das GUSTmobil vom anfänglichen Probebetrieb in den Dauerbetriebübergegangen. 26 Gemeinden im Bezirk machen mit, rund 1.800 Haltepunkte gibt es, an denen zu- und ausgestiegen werden kann. Ziel war und ist es, die "Versorgungslücken" zu schließen: Wer kein eigenes Auto hat, um ins nächste Zentrum zu gelangen, zum Arzt, zum Supermarkt oder zur nächsten Freizeiteinrichtung, kann das GUSTmobil rufen. "Nach sechs Jahren GUSTmobil hören wir von unseren über 3.300 Bestandskundinnen und -kunden, dass sie sehr dankbar für das öffentliche Mobilitätsanbot sind. Dank der Unabhängigkeit vom eigenen oder fremden Pkw ist es für viele aus dem Alltag auch gar nicht mehr wegzudenken", so Martina Dunst, Betriebsleiterin bei der ISTmobil GmbH.
Zahlen, Daten, Fakten
- Eine durchschnittliche Fahrt im Bezirk ist rund sechs Kilometer lang und hat einen Besetzungsgrad von 1,5 Personen.
- Das Fahrtaufkommen variiert zwischen den Gemeinden. Am meisten nutzen aber die Semriacher, Frohnleitner, Hitzendorfer, Liebocher und Eggersdorfer das GUSTmobil.
- Ein gutes Drittel der Fahrten findet gemeindeübergreifend statt: In Weinitzen, Stiwoll, Stattegg, St. Oswald, St. Bartholomä, Peggau, Nestelbach bei Graz, Hart bei Graz und Haselsdorf-Tobelbad fahren die Nutzerinnen und Nutzer bis zu rund 90 Prozent in die Nachbargemeinden.
- Die Kombination, das GUSTmobil zu nutzen, um zum nächsten Punkt des öffentlichen Verkehrs zu gelangen, ist ebenso gefragt. Das zeigt sich an den angefahrenen Haltestellen. Zu den Hotspots zählen Frohnleiten – Bahnhof, Graz – Wetzelsdorf oder auch Kleinstübing – Bahnhof.
Das Niveau vor Corona konnte man, lässt das Unternehmen wissen, insgesamt betrachtet noch nicht erreichen, weshalb es auch Konzepte gibt, die Angebote zu verbessern. Eines davon ist, das GUSTmobil mit dem KlimaTicket und Top-Ticket zu verbinden. Und die Strategie scheint aufzugehen: "Rund 20 Prozent der GUSTmobil-Fahrten werden schon heute von ÖV-Zeitkarten-Besitzerinnen und -Besitzern absolviert. Mit dieser Möglichkeit erschließt man wichtige Nutzergruppen und kann positive Effekte auf die regionale Gesamtmobilität und die Mobilitätswende erzielen“, berichtet Anna Reichenberger, Regionalmanagerin für Mobilität.
- Evaluierung und Umfrage: Um den Bedarf der Zukunft zu ermitteln, gibt es aktuell eine Umfrage. Daran können sowohl aktive Nutzerinnen und Nutzer als auch (interessierte noch) Nicht-Nutzerinnen und Nicht-Nutzer teilnehmen. Die Umfrage dauert rund fünf Minuten. Hier geht es zur Umfrage.
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