Baureportage
Semriacher Rauchhaus: Haus mit Historie und Charme

Erstrahlt im neuen Glanz: das Rauchhaus in Semriach
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Aus einem Ideenwettbewerb ist die Revitaliserung eines Hauses geworden, dessen Historie so prächtig ist, dass in Semriach ein neues Miteinander entstanden ist.

Wie alt das Rauchhaus in der Marktgemeinde wirklich ist, lässt sich nicht sicher bestimmen. Was man allerdings weiß, ist, dass es das älteste Gebäude am Markt ist und dass die Familie Grawatsch das Anwesen zwischen 1860 und 1870 kaufte. Zuletzt war es im Besitz der Geschwister Barbara und Hans-Jörg Rauch sowie deren Cousin Joachim Rauch und bis 2000 als Gasthaus noch in Betrieb. Seit 2007, als das Gebäude endgültig leer stand, war man auf der Suche nach neuen Ideen, um hier wieder Leben einkehren zu lassen.

Ein Blick zurück: So sah das Haus vor dem Umbau aus.
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Auf Initiative von Alexandra Krinner wurde zu einem Wettbewerb aufgerufen, bei dem vor allem entscheidend war, was sich die Semriacher selbst wünschen. Sie waren es, die mitreden sollten, was die Gemeinde braucht. Seit heuer sind die Türen wieder geöffnet: Den ersten Schritt in Richtung Zukunft machten die beiden Gastronomen Martin Mandl und Franz "Franky" Strametz, die hier das Café.Rauch eröffneten. Für den Eigentümer Hohenberg ist das Bauvorhaben ein Herzensprojekt. Er selbst wusste, dass seit gut 50 Jahren die Marktgemeinde, konkreter der Kern, aus dem Dornröschenschlaf geholt werden muss. Genau aus diesem Grund stand der Gemeinderat hinter der Revitalisierung des Rauchhauses.

Erinnerung für die Zukunft

Dafür wurden weder Mühen noch Kosten gescheut. In knapp einem Jahr wurde der bisherige Hauptteil abgeschlossen und das Gebäude renoviert. Dazu zählt neben der Außenfassade, die noch einen Schriftzug erhalten wird, eine Kernsanierung. So wurde zum Beispiel ein Lift eingebaut, eine Rampe für einen barrierefreien Zugang erstellt, Fluchtwege markiert und Belüftungsanlagen installiert. Allein die Statik wurde im Vorfeld dreimal überprüft, über 50 Kubikmeter Beton wurden zusätzlich gegossen.

Erhalten geblieben ist aber der Charme von einst: So wurde unter anderem die Bodeneinfassung direkt beim Eingang frisch poliert oder alte Möbelstücke wie der Eisschrank aufgewertet und Erinnerungsstücke, wie Fotos von den einstigen Besitzern, ins Interieur des Cafés miteingebunden. In Semriach geht das Bauvorhaben in großen Schritten Richtung Zielgerade.

Perfekt mitgedacht

Vom Keller bis zum Dach wurde im Rauchhaus an jedes Detail gedacht. Der alte Tanzkeller, wo sich einst die Semriacher für ausgelassene Feiern getroffen haben, bekommt eine Rundumerneuerung, um auch in Zukunft Platz für Musik, Kunst, Kabarett und mehr bieten zu können. Zusätzlich wurde an einer eigenen Terrasse gebaut, die zum Kaffeegenuss im Freien einlädt. Neben dem Café ziehen aber auch noch andere Mieter ein, um ein umfangreiches Angebot anbieten zu können.

Deshalb wurde zum Beispiel das Stiegengelände erneuert und auf ein trittsicheres Niveau gebracht, damit man in die oberen Räumlichkeiten gelangt. Das Dachgeschoss wurde ausgebaut und das Dach selbst bekommt durch eine Biberschwanz-Doppeldeckung einen neuen Glanz verliehen. "Es ist schön zu sehen, dass gerade in so einer schwierigen, wo es kaum Baumaterial gibt, alle Arbeiter mit so viel Freude bei diesem Projekt dabei sind. Das Haus war schon vermietet, bevor der Baustart begann. Das ist ein sehr gutes Zeichen für die heimische Wirtschaft", sagt Alexandra Krinner, der die Wünsche des Eigentümers Reinhard Hohenberg in die Hände gelegt wurden.

Alle Infos vom Start des Projekts:

"Rauch-Haus" in Semriach: Zukunft für viel Geschichte
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