Start der KLAR-Region
Toskana-Verhältnisse im Schöcklland vermeiden

- Schön anzuschauen, auch gerne im Urlaub, aber so ist man das Klima hier nun einmal nicht gewohnt: Trockene und heiße Sommer wie in der Toskana könnten auch das Schöcklland treffen.
- Foto: Anton Sulsky/Unsplash
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Kumberg, St. Radegund, Stattegg, Eggersdorf und Weinitzen haben sich als Schöcklland-Gemeinden zu einer Klima- und Energiemodellregion, kurz KEM, zusammengetan, um mit gebündelten Kräften die Umsetzung unterschiedlicher Klimaschutzmaßnahmen vorantreiben zu können. Seit Dienstag ist man auch eine Klimawandel-Anpassungsmodellregionen, kurz KLAR, um wiederum Anpassungen an bereits sichtbare Folgen des Klimawandels vorzunehmen.
GRAZ-UMGEBUNG. Fünf Gemeinden, ein Ziel: Welche Maßnahmen benötigt es, um regional gegen den Klimawandel vorzugehen und was muss getan werden, um sich an jene Folgen, die bereits eingetroffen sind oder eintreffen können, anpassen zu können? Die KEM und nun auch KLAR Schöcklland arbeitet daran. Mit einem konkreten Beispiel.
Verhältnisse wie in der Toskana
Basierend auf einer wissenschaftlichen Erhebung der GeoSphere Austria könnten bereits im Jahr 2100 Zitronen, Zypressen und Olivenbäume vorzufinden sein – denn die Wuchsbedingungen und Sommer mit über 40 Grad Celsius könnten erreicht werden. Ein Klima, das man heute mit der Toskana vergleichbar ist. "Würden wir jedoch die CO2-Emissionen mit sofortiger Wirkung auf null reduzieren, dann würde die Temperaturerwärmung nicht weiter voranschreiten und bei aktuellen circa ein Grad bestehen bleiben. Anpassungen an den Klimawandel sind daher unvermeidbar", so die Bilanz.

- Die Gemeinden Stattegg, Kumberg, St. Radegund, Weinitzen und Eggersdorf haben sich zur KEM-Region Schöcklland zusammengeschlossen und sind nun auch eine gemeinsame KLAR-Region.
- Foto: RegionalMedien Steiermark
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Aus diesem Grund haben die Schöcklland-Gemeinden Eggersdorf bei Graz, Kumberg, St. Radegund bei Graz, Stattegg und Weinitzen ein gemeinsames Projekt zur Anpassung an den nicht mehr vermeidbaren Klimawandel gestartet. Die Widerstandskraft gegenüber klimwandelbedingte Extremereignisse, wie beispielsweise Trockenheit, Hitze oder Hochwasser, soll gesteigert werden.
Alle einbinden und Themen angehen
Und wie könnte das funktionieren? Ein Schritt ist, dass die Land- und Forstwirtschaft dabei sukzessive auf den Klimawandel umgebaut werden soll. Ein anderer, dass der Wohn- und Baubereich die Auswirkungen des Klimawandels auch bei Neubauten oder Sanierungen berücksichtigen – zum Beispiel die Vermeidung großer nach Süden ausgerichteter Fensterflächen, passende Fassaden, Verschattung, Begrünungen etc. – muss. Zusammengefasst soll mit solchen Maßnahmen das Schöcklland klimafit werden und zukünftig mit den Auswirkungen des Klimawandels bestmöglich umgehen können.

- Wissenschaftliche Erhebungen der GeoSphere Austria zeigen, was passiert, wenn nicht gehandelt wird und wie mit dem Klima dann umgegangen werden kann/soll.
- Foto: Screenshot
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Die Laufzeit des Projekts ist von 2023 bis 2026 festgelegt. Ideen und Anregungen über Anpassungsmaßnahmen vonseiten der Bürgerinnen und Bürger sind willkommen. Konkret will man unterschiedliche Bereiche angehen und mithilfe von erstellten regionalen Klimaszenarien, Bewusstseinsbildung und Öffentlichkeitsarbeit, Beratung und Informationsvermittlung oder Unterstützungen bei Förderungen umsetzen. Dazu blickt man auf:
- die Land- und Forstwirtschaft,
- Gesundheitsförderung,
- Bienenwirtschaft, auf Schädlinge und Neophyten,
- Natur, Biodiversität, Vegetation,
- den Hochwasserschutz,
- Pflanzenaktionen,
- die Versorgung von Trink- und Brauchwasser,
- Bildung und Erziehung, Ehrenamt und Einsatzkräfte,
- Bodenversiegelung und Raumplanung
- den Tourismus
- das Bauen und Wohnen
- die Energieversorung uvm.

- Als KEM-Region geht man schon viele Projekte an, kürzlich wurde im Rahmen der Mobilitätswoche auf das Fahrrad gesetzt.
- Foto: Privat
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Dieses Vorhaben wird dabei über das Förderprogramm "Klimawandel-Anpassungsmodellregionen" abgewickelt und aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert. Aktuell stellen sich österreichweit 89 solcher Modellregionen ambitionierter Maßnahmen auf regionaler Ebene. Aktuell wird in der Schöcklregion gerade an innovativen und ambitionierten Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel gearbeitet, welche in den nächsten Jahren umgesetzt werden sollen – eben unter dem Namen "Klimafittes Schöcklland".
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