GU braucht Personal
Viele Arbeitslose, noch mehr offene Stellen

Die Arbeitslosenquote im Bezirk ist hoch, das Arbeitsmarktservice versucht zu vermitteln. | Foto: AMS/Fotostudio B&G
  • Die Arbeitslosenquote im Bezirk ist hoch, das Arbeitsmarktservice versucht zu vermitteln.
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Die Zahl der Arbeitslosen steigt in GU, trotzdem werden dringend Mitarbeiter gesucht.

Im oberösterreichischen Vöcklabruck hat eine Bäckerin ihrem Ärger Luft gemacht, da sie seit längerer Zeit dringend nach Personal sucht. „Wo ist die halbe Million an Arbeitslosen?“, fragt sie öffentlich über Facebook. So wie ihr geht es im Moment vielen Betrieben. Das Arbeitsmarktservice (AMS) versucht aufzuklären.

4.688 Arbeitslose in GU

Die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Maßnahmen haben massive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Die gute Nachricht vorab: Zu Beginn der Corona-Maßnahmen im März betrug die Arbeitslosenzahl in der Steiermark 63.998, im Juli sind es „nur“ mehr 43.706. Die schlechte Nachricht: Laut dem Arbeitsmarktservice sind im Juli die als arbeitslos vorgemerkten Personen im Vorjahresvergleich trotzdem um 43,1 Prozent gestiegen. Am meisten sind Männer und über 50-Jährige betroffen. In Graz-Umgebung gibt es aktuell (letzte Berechnung im August) 4.688 Arbeitslose – ein Plus von 36,9 Prozent im Vergleich zu 2019. Damit hat der Bezirk nach Graz die zweithöchste Zahl.
Diesen Zahlen stehen die offenen Stellen des AMS gegenüber: So sind steiermarkweit 9.345 Arbeitsplätze und 1.037 Lehrstellen zu besetzen. Personal wird vor allem in der Gastronomie, im Bauwesen und in der Land- und Forstwirtschaft gesucht. Kein Wunder also, wenn sich der eine oder andere Unternehmer fragt, warum selbst auf ausgeschriebene Stellenanzeigen keine Bewerbungen folgen. „Gerade die Gastronomie ist eine Branche, in der nicht jeder gerne arbeiten möchte. Längere Dienstzeiten und Wochenenddienste machen es schwer, Personal zu finden. Es findet sich einfach niemand. Da muss ich mich schon fragen, ob die Leute nicht mehr arbeiten wollen“, sagt der Chef eines Traditionsgasthauses in GU-Nord, der namentlich nicht genannt werden möchte. Zu groß ist die Angst, dass die erfolglose Suche nach geeigneten Mitarbeitern den Betrieb wiederum in ein schlechtes Licht rücken könnte. „Dabei bieten wir Bedingungen an, die es früher in der Gastro so nicht gegeben hätte. Ich denke, viele wissen Arbeit nicht mehr zu schätzen. Das Arbeitslosengeld ist wahrscheinlich noch attraktiver.“

Diverse Faktoren

Graz-Umgebung ist zwar ein wachsender Bezirk, denn viele namhafte Unternehmen haben sich hier angesiedelt. Doch hier spielen gleich mehrere Faktoren eine entscheidende Rolle. „Zum einen ist der Fachkräftemangel nach wie vor ein großes Thema. Corona hin oder her, daran hat sich nichts geändert. Zum anderen sind Mobilität und Kinderbetreuung im ländlichen Raum immer anders zu diskutieren als etwa in Graz“, sagt Stefan Tauscher, Pressesprecher des AMS Steiermark. Das Besetzen der oben genannten offenen Stellen bleibt also nach wie vor eine Herausforderung, wenn Unternehmen nach Fachpersonal suchen, das nicht vorhanden ist. Hier könnten Jugendliche das offene Angebot nutzen. „Aber nicht jeder ist für jeden Job geeignet. Profil und Anforderungen passen nicht immer zusammen. Das zeigt sich vor allem in der Gastronomie.“
Tauscher rät nach Personal suchenden Unternehmen, am Ball zu bleiben. „Wir versuchen zu vermitteln. Die aktuelle Zeit verlangt durch Kurzarbeit und mehr Arbeitslose viel ab.“ Ob die sich wandelnde Work-Life-Balance und das Arbeitslosengeld an sich ein Grund sind, warum Stellen nicht besetzt werden, will Tauscher so nicht sagen. „Man kann die Leute nicht in einen Topf werfen. Auch von unserer Seite aus gibt es Sanktionen, wenn jemand zu viele Angebote ablehnt.“

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