Freilichtmuseum Stübing
Von der alten Kreislaufwirtschaft lernen
Im Österreichischen Freilichtmuseum Stübing werden am 30. April von Garten-Besitzer:innen bis Landwirt:innen alle eingeladen, die daran interessiert sind, von der Biodiversität anno dazumal zu lernen.
DEUTSCHFEISTRITZ. Der Trend zu einer glatten, fein geschnittenen Wiese und akkurat sortierten Blumen- und Gemüsebeeten hat sich nicht gehalten. Das ist auch gut so. Denn: Dort, wo "Kraut und Ruabn" wachsen, gedeiht die Biodiversität. Im Freilichtmuseum Stübing kann man nun von der Arbeit am Feld von einst lernen, um in eine grüne Zukunft zu starten.
Neue Lebensräume
Landwirtschaft und Biodiversität sind eng miteinander verbunden. Durch die Agrarwirtschaft entstanden viele neue Lebensräume, die wiederum zur Vielfalt der Ökosysteme beigetragen haben. Auf Äckern hat sich über die Jahrhunderte eine spezifische Acker-Begleit-Flora entwickelt, also Un- oder Beikräuter. Diese Pflanzen haben ihren Weg gefunden – und auch wenn sie nicht bei allen Grünbesitzer:innen gerne gesehen sind: Sie sind nützlich und schützen den Boden.
Die Klima- und Energiemodellregion Graz-Umgebung Nord (kurz: KEM GU-Nord) lädt mit einer Sonderführung unter dem Motto "Die alte Kreislaufwirtschaft – und was können wir daraus lernen" dazu ein, einen nachhaltigen Streifzug durch das Tal der Geschichte(n) mit praktischen Tipps zu machen. Hier, wo das Leben von einst spürbar ist, kann direkt vom Wissen aus früheren Zeiten gelernt werden. So etwa, dass die Abfolge von Wiesen, Äckern, Gräben und Hecken zwischen den Feldern eine Kulturlandschaft, eine Landschaft, ist, die es so von selbst nicht geben würde. Gleichzeitig wird die Biodiversität von der konventionellen Landwirtschaft aber auch bedroht und minimiert.
"Das Thema Biodiversität, auch, wie man sie angeht, ist in den letzten Jahren immer wichtiger geworden. Lasse ich eine Wiese stehen? Welches Mähwerk soll ich verwenden oder was soll 'stehenbleiben', um Tieren und Pflanzen einen erholsamen Lebensraum im Garten bieten zu können, das alles betrifft die Landwirtschaft und auch Privatpersonen", sagt Michaela Ziegler von der KEM GU-Nord.
Die richtige Technik
Die Landschaft wurde durch die Entwicklung in der Agrarwirtschaft der letzten Jahrzehnte weniger kleinteilig, einzelne Bäume, Baumgruppen oder Hecken verschwanden, die Landschaft wurde sozusagen ausgeräumt. Doch eine reduzierte Bodenbearbeitung und schonende Mähtechniken, mehr Leguminosen in der Fruchtfolge und Zwischenfruchtanbau können die Biodiversität fördern. Historische Lebens- und Arbeitsweisen zweigen dabei Wege vom guten Alten zum guten Neuen.
"Viele denken, dass früher Felder und Wiesen nicht so intensiv bewirtschaftet wurden. Das ist aber falsch. Nur das Wie hat sich geändert. Die Menschen haben mit den Jahreszeiten anders gearbeitet", so Ziegler. Genau darüber kann bei der Sonderführung mehr erfahren werden.
Infos und Details:
- Samstag, 30. April, 10 Uhr; Dauer: rund 2,5 Stunden
- Kosten: 11,- Euro/Person; Treffpunkt ist am Eingang, im Kassabereich
- Anmeldung erforderlich bis 27. April bei michaela.ziegler@energie-gunord.at oder 0664/2209 180
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