Vorbildgemeinde St. Radegund
Zentren stärken für lebendige Ortskerne

Ortskernkoordinator Stefan Spindler, Hannes Kogler (Bgm. St. Radegund), LRin Barbara Eibinger-Miedl, LRin Ursula Lackner, Gabor Mödlagl (Stadtbaumeister der Stadtgemeinde Feldkirch) | Foto: Land Stmk/Samec
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  • Ortskernkoordinator Stefan Spindler, Hannes Kogler (Bgm. St. Radegund), LRin Barbara Eibinger-Miedl, LRin Ursula Lackner, Gabor Mödlagl (Stadtbaumeister der Stadtgemeinde Feldkirch)
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Orts- und Stadtkerne dünnen sich immer mehr aus. Wie geht man dagegen vor? Die Landesregierung möchte ein vielfältiges Beratungsangebot für alle zugänglich machen und gehen deshalb mit Expertinnen und Experten auf Tour durch die Steiermark. Erster Halt: St. Radegund.

ST. RADEGUND./STEIERMARK. "Wir wollen eine Bewegung starten, die der ganzen Steiermark einen Ruck geben soll, um viele starke Ortszentren zu entwickeln und weiterzuentwickeln. Dazu brauchen wir unsere Gemeinden und Regionen", sagt Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl. Zusammen mit Landesrätin Ursula Lackner sind die beiden zuständig für die Regionalentwicklung. "Dabei wollen wir mit unserem Team der Ortskernkoordination im Regionalressort aufzeigen, wie es gelingen kann, Ortszentren wieder mit Leben zu erfüllen." Als Beispiel dafür blickt man nach St. Radegund. 

St. Radegund zählt zu den ältesten Kurorten der Steiermark, hat viel Grün und Erholugnsraum, den Schöckl, ist bekannt für sein Gesundheitsangebot und generell eine lebenswerte Gemeinde. Doch auch das schützt nicht vor Abwanderung. Man arbeitet nun gemeinsam daran. | Foto: Privat
  • St. Radegund zählt zu den ältesten Kurorten der Steiermark, hat viel Grün und Erholugnsraum, den Schöckl, ist bekannt für sein Gesundheitsangebot und generell eine lebenswerte Gemeinde. Doch auch das schützt nicht vor Abwanderung. Man arbeitet nun gemeinsam daran.
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Möglichkeiten auch für kleine Gemeinden

Im Rahmen der Tour sollen nämlich nicht nur Unterstützungs- und Beratungsleistungen der steirischen Ortskernkoordination vorgestellt, sondern vorbildliche Gemeinden, die etwas dafür tun, um zu wachsen, vor den Vorhang geholt werden. Der Kurort ist diesbezüglich Ideengeber: Letztes Jahr fand der Höhepunkt einer breitgefächerten Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung statt. Unter dem Motto "Mit mehr Lebensqualität: St. Radegund geht gemeinsam neue Wege" hat man sich vorhandene Ressourcen und zukünftige Möglichkeiten unter Einbindung der Bewohnerinnen und Bewohner angeschaut (wir haben berichtet, alle Infos: "St. Radegund marschiert in Richtung Zukunft").

Der Abend in St. Radegund, an dem die Ergebnisse präsentiert wurden, war gut besucht. In Arbeitsgruppen wird nun weitergearbeitet. | Foto:  Martin Greiner, Landentwicklung Steiermark
  • Der Abend in St. Radegund, an dem die Ergebnisse präsentiert wurden, war gut besucht. In Arbeitsgruppen wird nun weitergearbeitet.
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Teil des gemeinsamen Weges in St. Radegund ist es, dass die Gemeinde leerstehende Gebäude kauft, um einen Nutzen für alle beisteuern zu können. Bürgermeister Hannes Kogler zeigte auf, welche Wege auch kleineren Gemeinden offenstehen – und konnte den Cursaal, in dem die Veranstaltung stattfand, selbst als eines der erfolgreichen Beispiele anführen. 

"Lebendige Zentren bringen viele positive Effekte mit sich: Sie ermöglichen kurze Wege beim Einkaufen und schützen wertvollen Boden, da sie bereits verbaute Flächen sinnvoll nutzen. Sie sind aber auch kulturelles und soziales Zentrum einer Gemeinde und damit äußerst wichtig für ein gutes Zusammenleben."
Ursula Lackner, Landesrätin

Regionstour als Motor

Seitens des Landes Steiermark bündelt man seit 2022 Kräfte und Angebote in einer eigenen Koordinationsstelle zur Begleitung von Städten und Gemeinden bei der Stadt- und Ortskernentwicklung, die mittlerweile mehr als 100 Gemeinden betreut. Gute Beratung ist von großer Bedeutung, denn von der langfristigen strategischen Planung bis hin zur Vernetzung lokaler Betriebe hängen lebendige Ortskerne von vielen Faktoren ab. "Wir versuchen diese nicht nur zu bündeln, sondern auch zu koordinieren, wenn es darum geht, an einem starken Ortszentrum zu arbeiten", sagt Stefan Spindler, Ortskernkoordinator des Landes Steiermark. "Dabei achten wir vor allem auch darauf, Projekte so zu entwickeln, dass sie für die Gemeinde auch realisierbar und damit finanziell leistbar sind."

Steirische Ortskerne sterben immer mehr aus. Das Land will etwas dagegen tun. | Foto: Michl
  • Steirische Ortskerne sterben immer mehr aus. Das Land will etwas dagegen tun.
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Für die Begleitung der Gemeinden wurden ein spezieller Prozess sowie zahlreiche Unterstützungs- und Informationsangebote entwickelt, die im Rahmen der Tour durch die sieben steirischen Regionen vorgestellt und mit Gemeinden und Stakeholderinnen und -holdern diskutiert werden. Ebenso stehen dabei Impuls-Vorträge von Expertinnen und Experten am Programm.

Weitere Informationen:

  • Ein weiterer wesentlicher Baustein zur Stärkung der Orts- und Stadtzentren sind gezielte Förderungsmaßnahmen. Wie etwa das Programm "Starke!Zentren" der Steirischen Wirtschaftsförderung SFG. Dieses richtet sich an Eigentümerinnen und Eigentümer sowie Bauberechtigte von Gebäuden oder Gebäudeteilen in steirischen Orts- und Stadtkernen.
  • Ein weiteres Förderprogramm: Im Rahmen der Entsiegelungsoffensive des Landes stehen vier Millionen Euro aus dem Klimafonds für steirische Kommunen zur Verfügung. Aus dem Fördercall können neben Projekten der Energiewende unter anderem auch Maßnahmen zur Entsiegelung und Begrünung von Gemeinden und ihren Zentren finanziert werden.

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