Ein Leitfaden für Gemeinden
Wirtschaftskammer informierte Bürgermeister über regionale Auftragsvergaben.
„Die Schwellenwerteverordnung hat ihren Ausgangspunkt in der Steiermark. Darauf sind wir stolz“, betonte Johann Lampl von der Wirtschaftskammer, der gemeinsam mit Josef Majcan und Gerfried Weyringer Eckdaten dieser Verordnung in Deutsch Goritz präsentierte.
Diese Schwellenwerteverordnung trat 2009 in Kraft, muss aber jedes Jahr verlängert werden. Darin werden Bestimmungen bei Bauaufträgen geregelt, die verhindern, dass alles EU-weit öffentlich ausgeschrieben werden muss. Je nach Art des Vergabeverfahrens gibt es Wertgrenzen. So können Aufträge bis 100.000 Euro von den Gemeinden direkt vergeben werden.
Bei sogenannten nicht offenen Verfahren ohne vorige Bekanntmachung liegt der Schwellenwert bei einer Million Euro, wobei aber mindestens fünf Anbieter eingeladen werden müssen. Größere Bauaufträge können auch gesplittet werden.
Ein Vergabeleitfaden wurde bei der Radkersburger Bürgermeisterkonferenz präsentiert. „Das sind sinnvolle Maßnahmen, die zu Gesetz werden sollten“, sieht der Murecker Bürgermeister Josef Galler diese Verordnung als Unterstützung für heimische Betriebe.
Regionaler Aspekt
„Und der Kuchen ist nicht so klein“, wies Lampl darauf hin, dass die öffentlichen Auftragsvergaben allein in der Steiermark 300 Millionen Euro pro Jahr ausmachen. So haben Berechnungen der KMU Forschung Austria ergeben, dass eine Million Euro zusätzliches Auftragsvolumen etwa zehn Arbeitsplätze in der betroffenen Region schafft. Die regionale Kaufkraft wird damit um 200.000 Euro gesteigert.
Von Regionalstellenleiter Josef Majcan wurde außerdem eine neue Liegenschaftsdatenbank der Wirtschaftskammer präsentiert. Freie Grundstücke und Gewerbeobjekte werden unter www.standortservice.at als kostenloses Service online präsentiert.
walter.schmidbauer@aon.at
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