Kompostier-Workshop
Fachvortrag von Gerald Dunst von „Sonnenerde“

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Die KEM (Klima- und Energie- Modellregion) GU-Süd veranstaltete Mittwochabend (10.06.2020) beim Bauhof Gössendorf einen Kompostier-Workshop mit Gerald Dunst, dem Geschäftsführer von „Sonnenerde“. Der Workshop „Richtig Kompostieren im Garten“ mit dem Kompostierungsexperten umfasste einen Theorie-Vortrag mit anschließenden Praxis-Tipps. Diese Veranstaltung ist ein Teil des Umsetzungskonzeptes der fünf KEM Mitgliedsgemeinden „Humusaufbau - Landwirtschaft & Haushalt“, so die KEM-Managerin Claudia Rauner.

Viele offene Fragen wurden bereits beim Einstieg des Referenten von den 25 gekommenen Damen und Herren aus Gössendorf gestellt und hinterfragt:

  • Warum ist Kompost wichtig für unsere Böden?
  • Was macht guten Kompost aus?
  • Wie setzt man einen Komposthaufen richtig an und um?

Die Gartenkompostierung erlebt hiermit wieder einen Neuanfang! Beim Vortrag konnte man feststellen, wie einfach es sein kann, einen eigenen und auch noch hochwertigen Kompost im eigenen Garten zu gewinnen. Wenn man den Ausführungen von Gerald Dunst folgt, stellt man fest, wie einfach man beste Kompostqualität herstellen kann. Die Gartenkompostierung ist keine Wissenschaft, sondern einfach nur ein Zusammenmischen von verschiedensten Gartenabfällen.
Dabei sind folgende Grundsätze zu beachten:

  • Möglichst viel frisches Material vom Garten (mindestens 50 %).
  • Viele verschiedene Materialien verwenden, um einen guten Kompost zu erreichen.
  • Alle organischen Abfälle können kompostiert werden, auch Nuss- und Eichenlaub, Schalen von Zitrusfrüchten, von Krankheiten befallene Pflanzen, Unkräuter mit Samen, organische Küchenabfälle usw.
  • Schichtweises Aufsetzen, wobei die Schichten nicht zu dick (max. 10 cm) sein sollen.
  • Immer wieder Urgesteinsmehl und Pflanzenkohle dazwischen streuen.
  • Wenn das Material trocken ist, oder wenn viel Häckselgut aus Strauchschnitt verwendet wird, muss sofort bewässert werden.
  • Der Komposthaufen soll in Kegelform aufgesetzt werden, damit begünstigt man die selbständige Durchlüftung durch den sogenannten Kamineffekt.

Wenn man den Kompost nach dieser Anleitung aufsetzt, wird dieser innerhalb von wenigen Tagen heiß und erreicht eine Temperatur bis zu 65 °C. Dabei werden alle Unkrautsamen und Krankheitserreger abgetötet, so der Kompostierexperte.

Der Geschäftsführer von Sonnenerde erklärte die weiteren Vorgehensweisen, sodass nach 6 – 8 Wochen der fertige Kompost verwendet werden kann. Ab dem zweiten Umsetzen geht es schon viel leichter und erfolgt gleich wie das erste Umsetzen. Es geht darum, die einzelnen Schichten so gut als möglich zu durchmischen, die Feuchtigkeit zu kontrollieren und aus dem gemischten Material eine neue Schüttung aufzubauen. Da ein Großteil schon gut verrottet ist und auch die gröberen Stängel schon deutlich weicher geworden sind, geht das viel leichter als beim ersten Umsetzen.

Es darf bei diesem Umsetzen kein frisches Material mehr zugesetzt werden. Wenn die Mischung also jetzt zu feucht ist, dann wird der Prozess völlig anders ablaufen und es werden sich nach der Temperaturphase viele Kompostwürmer einnisten, die dieses feuchte Material dann verdauen. Es entsteht dann ein sehr nährstoffreicher Wurmkompost, der nicht als Erde, sondern als Dünger eingesetzt werden kann.

Unser Ziel ist es aber einen Kompost zu erzeugen, der auch als Anzuchterde eingesetzt werden kann. Daher ist die optimale Feuchtigkeit sehr wichtig. Zu trockenes Material darf natürlich wieder mit Wasser befeuchtet werden, ist er zu nass, dann sollte der Kompost zugedeckt werden. Dazu eignet sich am besten ein atmungsaktives Abdeckvlies (Baustellenvlies). Der Anflug von neuen Unkrautsamen wird damit verhindert und der Kompost kann bis in die Außenzonen gleichmäßig verrotten und ist vor übermäßiger Feuchtigkeit geschützt.

In Gössendorf war dieser Workshop der Beginn von fünf solcher Terminen in der GU-Süd. Gemeinderat Peter Kirchengast und das ÖVP Umwelt-Team lauschten ebenfalls den Ausführungen des Kompostierungsexperten Gerald Dunst.

Gemeinderat Peter Kirchengast: „Sollte Interesse bestehen, Kompost oder Erde von „Sonnenerde“ – eine Firma in Riedlingsdorf (Nähe von Oberwart in Burgenland) – zu verwenden, so braucht man sich nur unter Tel.: 0664/3661013 bzw. Email: peter.kirchengast@stvp.at melden“. Egal ob Kleinmengen oder Big Bag, wir das ÖVP Umwelt-Team, werden das Interesse weiterleiten.

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