Auf da Alm do gibt’s ka Sünd…
Die grenzenlose Freiheit in der herrlichen Bergwelt beschert
den Almbewohnern ein gehobenes Lebensgefühl. Viele Liedtexte,
Jodler und Erzählungen bezeugen dies. Früher waren die Almhütten
ein beliebter Treffpunkt für Sennerinnen, Jäger, Bauernburschen
und Viehtreiber. Doch den Erzbischöfen als Landesherren war
dieses liederliche Treiben auf den Almen ein Dorn im Auge. Und
so wurde in Salzburg eine Sittenordnung eingeführt:
der Sittenschein für Sennerinnen.
Bevor der Bauer seine Dirn auf die Alm schicken durfte, musste
sie der Geistlichkeit vorgeführt werden, wo sie dann nach
„Befund“ den Sittenschein bekam. War das nicht der Fall, musste
sie im Tal bleiben. Über die Art und Weise dieser Untersuchung
gibt es keine Überlieferung, sie bleibt der Fantasie des Lesers
überlassen.
Man hatte für diese sonderbare Untersuchung den Namen
Sendinnen-Wäpplung erfunden.
Unter „wäppeln“ war das Abstempeln eines Sittenscheines mit einem
Wappen gemeint.
Aber es gab immer wieder Möglichkeiten, dieses Kuriosum zu umgehen!
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