Fahrraddiebe haben Hochsaison
Seit Wochen werden die Gemeinden Gratwein-Straßengel und Gratkorn von Fahrraddieben heimgesucht. Mehrere Keller in Mehrparteienhäuser wurden aufgebrochen und Fahrräder gestohlen. Die Polizei in Graz-Umgebung setzt auf Prävention, verstärkte Bestreifung und die Unterstützung aus der Bevölkerung - GEMEINSAM.SICHER.
„Wir wollen die Menschen hellhörig machen“, sagt Gruppeninspektor Günter Pölzl von der Kriminaldienstgruppe Gratwein. Zu leicht wird es den Dieben gemacht, die Fahrräder aus Wohnsiedlungen zu erbeuten. Leichtfertig wird bei Gegensprechanlagen Ganoven Tür und Tor geöffnet. Ein entriegeltes Türschloss ist förmlich eine Zutrittskarte, sich fremdes Gut anzueignen. Ein Vorhangschloss im Keller ist ruck-zuck geknackt und dann fährt das teure Fahrrad ohne seinen Eigentümer ab.
Fünf Einbrüche in einer Nacht sprechen eine deutliche Sprache. Mit einfachem Werkzeug – Hammer, Schraubenzieher, Seiten- und Bolzenschneider - wurden Schlösser aufgebrochen. „Die Leute geben viel Geld für ein teures Fahrrad aus, sparen aber beim Absperrschloss“, sagt die Polizei. „Jedes Fahrradschloss hat ein Sicherheitslevel, an dem man sehen kann, wie hoch die Sicherheit des Schlosses ist“, erklärt Zweiradexperte Günther Janger. Ernst zu nehmen seien Schlösser erst ab Level 6. Der Nachteil eines guten Schlosses ist sein Gewicht. So wiegt ein Fahrradschloss in Level 8 fast eineinhalb Kilo, oft zu schwer, um es bei Ausfahrten mitzunehmen. „Im Freien abgestellte Fahrräder sollen vorne und hinten mit einem Schloss an einem verankerten Gegenstand festgemacht werden. Level 8 zu knacken, dafür braucht man schon eine Flex, da suchen sich Diebe eine leichtere Beute“, so Janger.
Prävention
„Immer wieder stellen wir Diebsgut sicher, können es aber nicht zuordnen, weil wir nicht wissen, wem die Fahrräder gehören“, sagt Pölzl. „Im Fahrradrahmen ist eine Nummer eingraviert, wir brauchen diese, um ein gestohlenes Fahrrad europaweit zur Fahndung auszuschreiben“, so der Kriminalbeamte. Zur eigenen Sicherheit kann jeder beitragen. Dazu zählt für Pölzl auch die Aufmerksamkeit der Nachbarn.
„Wem Ungewöhnliches auffällt, der soll sofort die Polizei verständigen, wir sind auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen“. Auf GEMEINSAM.SICHER setzt auch Kontrollinspektor Johann Holzmann von der Dienststelle Kalsdorf. Wenn die Polizei gerufen wird, ist es meistens schon passiert. Er wird beim Sicherheitstag am 30. September von 14:00 – 18:00 Uhr in der Kalsdorfer Sporthalle zur Prävention informieren. Infos dazu auch bei jeder Polizeidienststelle. www.gemeinsamsicher.at.
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