Nur Stattegg wählte anders

Stattegg zählt steiermarkweit zu einer von drei Gemeinden, die sich gegen Norbert Hofer entschieden hat. | Foto: BMI
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STATTEGG. In 284 von 287 steirischen Gemeinden holte sich Norbert Hofer am Sonntag die meisten Stimmen. Satte 40,3 Prozent aller Bewohner aus Graz-Umgebung setzten ihr Kreuzerl bei der FPÖ. Eine Ausnahme ist Stattegg. Hier ging Irmgard Griss mit 29,49 Prozent als Favoritin hervor. Auf einer Karte, in der das Blaue hervorragt, fragen wir nach und bekommen prompt Antworten von Statteggs Bürgermeister Karl Zimmermann und ÖVP-Bezirksparteiobmann VzPräs. d. BR Ernst Gödl. Übrigens: Stattegg ist damit eine von drei steirischen Gemeinden, in denen Blau nicht vorne liegt. Alexander Van der Bellen konnte Graz, Rudolf Hundstorfer Selzthal für sich gewinnen.

Von 15 Gemeinderatsmitgliedern fallen in der Gemeinde Stattegg zehn Sitze auf die ÖVP. ÖVP-Bezirksparteiobmann Ernst Gödl erklärt sich das Wahlergebnis der Stattegger folgendermaßen: "Für die ÖVP war die Bundespräsidentenwahl mit unserem Kandidaten Dr. Andreas Khol eine sehr harte Niederlage. Die Wählerstromanalyse zeigt, dass im Großraum Graz viele ehemalige ÖVP-Wähler zu Van der Bellen und Griss gewechselt haben." Auf die Frage, ob und wie es sich erklären lässt, dass die 2.847 Einwohner mehrheitlich ein Kreuz bei Irmgard Griss gesetzt haben, antwortet Gödl: "Die Sondersituation Stattegg lässt sich wohl damit begründen, dass die Bevölkerung sehr stark bürgerlich geprägt ist: In der Gemeinde mit dem höchsten Akademikeranteil in der Steiermark (LASTAT-Info 2015), hat die Bevölkerung Irmgard Griss als das bessere Angebot für bürgerliche Politik gesehen. Insgesamt zeigt sich, dass in Graz und Graz-Umgebung die Wählermobilität die Größte ist, das ist aber auch die Chance der Volkspartei in Zukunft mit den richtigen Themen und den richtigen Personen wieder sehr gute Ergebnisse einzufahren."

Die politische Stimmung nach der Wahl ist gut, sagt Bürgermeister Karl Zimmermann. "Dass wir in Graz-Umgebung die einzige Gemeinde sind, die mehrheitlich nicht für Norbert Hofer gestimmt hat, hat mich überrascht." Dabei habe es gar keine Werbung für die Kandidatin gegeben, die Anzahl aller Wahlplakate sei recht übersichtlich gewesen. Warum wählte Stattegg anders? "Wenn wir uns die Wahlergebnisse ansehen, dann denke ich, dass die Stattegger sich sehr wohl mit der Person hinter dem Politiker auseinandersetzen. Allgemein wählt die Bevölkerung immer differenzierter. Die Leute unterscheiden, um welche Wahl es geht und wer bei den entsprechenden Wahlen welche Position einnimmt. Eine Bundespräsidentenwahl ist immer auch zugleich eine Persönlichkeitswahl. Ich denke, die Stattegger haben sich bewusst für einen unabhängigen Kandidaten entschieden, der nicht von Parteien getrieben wird", meint der Bürgermeister.

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