Hilfe für Moria
Erfolgreiche Hilfsaktion in Graz

Unkompliziert und effektiv: Die Hilfsaktion der jungen Grazerinnen.  | Foto: F. Dienstl
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  • Unkompliziert und effektiv: Die Hilfsaktion der jungen Grazerinnen.
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Stell dir vor: Es ist kalt, du besitzt gerade einmal ein bis zwei Pullover, keine Jacke. Zu essen gibt es das Nötigste um zu überleben. Dein Zelt bietet Schutz vor Regen und Schnee, die Bettdecke und Innentemperatur aber nur Schutz vorm Erfrieren. Der Tagesablauf ist monoton, es gibt keine Aufgabe, keine Musikinstrumente, für Kinder keine Spielsachen wie Bälle, Kuscheltiere oder Malutensilien. Nichts wünscht du dir sehnlicher als eine Tasse heißen Tee, ein Essen, von dem du so richtig satt wirst und das noch dazu stärkend und gesund ist. Deine Fähigkeiten und Erlerntes schlummern in dir, du kannst sie aber nicht anwenden. Du kannst weder zurück in die Heimat noch vorwärts in ein neues Zuhause. Du bist in einem Zeltlager, und deine Aufenthaltsdauer dort ist ungeklärt. Du hast zwar das Notwendigste um zu überleben, aber es ist kein Leben. Die Augen deiner Kinder, die noch nicht sprechen können, sehen dich an als würden sie sagen: "Wo ist die Liebe?" Und einige Momente später wiederum lacht aus denselben Augen das pure Leben, weil sie ihre Wurzeln noch nicht vergessen haben, und das wiederum erinnert dich an deine Wurzeln, deine Zugehörigkeit zum Leben.

Grazerin startete Hilfsaktion

Eine, die diese Wurzeln nicht vergessen hat, ist Franziska Dienstl. Die junge Grazerin hat vor zwei Wochen kurzerhand beschlossen, Flüchtlingen, die in Moria in Griechenland festsitzen, mit Sachspenden zu helfen und schnell mehr als ein Dutzend Helferinnen und Helfer gefunden – auch ein ehemaliger Flüchtling half mit – die sich der Sache angenommen haben.

"Es ging wirklich sehr schnell, innerhalb von ein paar Tagen haben wir die Aktion auf die Beine gestellt und umgesetzt. Die ÖH der Technischen Universität hat uns mit einem Transportwagen für die Fahrten innerhalb von Graz unterstützt und der Zulauf zu unserem Sammelstand war überwältigend. Herzlichen Dank dafür!",

freut sich die Initiatorin und ist selbst überrascht, wie viele Menschen hier hilfsbereit waren:

"Es zeigt, wie einfach gelebte Hilfe und Menschlichkeit oft sein kann."

Hundert Kartons an einem Tag

Erwartet wurden etwa zehn bis zwanzig Pakete, geworden sind es schlussendlich fast 100 Pakete innerhalb eines Tages, die dank der spontanten Hilfsbereitschaft vieler Grazerinnen und Grazer gefüllt werden konnten.

"Die Hilfspakete mit warmer Winterkleidung, Spielsachen und Schulzeug gehen direkt an "Beckys Bathhouse" auf Lesbos, nahe des Flüchtlingscamps. In diesem Haus können sich Frauen und Kinder eine Auszeit gönnen, in Ruhe Wäsche waschen, lesen und spielen – also nicht nur Überleben, sondern auch ein bisschen 'leben'."

Spendenaktion für Versandkosten

Bisher konnten 32 Pakete verschickt werden, etwa 70 weitere Kartons warten jedoch auf den Versand, wofür noch Geld gesammelt werden muss. Dazu hat Franziska Dienstl ein Spendenkonto via Paypal eröffnet und bittet um weitere Hilfe:

"Benötigt werden noch etwa 1.000 Euro, alles was darüber hinaus gesammelt wird, geht direkt an "Beckys Bathhouse" auf Lesbos."

Der Link zum Spendenkonto und Infos zur Initiative:
Paypal-Spendenkonto für die Versandkosten der Hilfspakete

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