Nachgefragt
So handysüchtig sind die Grazerinnen und Grazer wirklich
Wir können nicht mit ihm, aber schon gar nicht ohne ihm. Das Smartphone hat die Grazerinnen und Grazer fest im Griff, wie man tagtäglich beobachten kann. MeinBezirk.at hat nachgefragt.
GRAZ. Das sich allmorgendlich wiederholende Ritual am Jakominiplatz ist ein bemerkenswertes. Nicht nur ein Großteil der an den Haltestellen Wartenden starrt gebannt auf das Handy, auch zahlreiche Grazerinnen und Grazer wandeln schnurstracks, den Blick auf das Telefon gerichtet, zwischen Straßenbahnen und Bussen. Manchmal wird es dabei knapp, sodass einem als stiller Beobachter vor Schreck fast das Smartphone aus der Hand fällt.
Aber sind wir alle wirklich so abhängig von diesem kleinen Technikwunder, das uns einerseits unendliche Möglichkeiten bietet, uns andererseits aber unendlich stresst? MeinBezirk.at hat nachgefragt: Wie viel Zeit verbringen die Grazerinnen und Grazer tatsächlich am Handy?
"Eindeutig zu viel", muss Messe-Vorständin Barbara Muhr nicht lange überlegen. Nicht anders geht es Fotoagentur-Inhaberin Ingrid Gerencser, die, wie sie selbst beteuert, mit sechs Stunden am Tag jedenfalls "zu viel" Zeit ihrem Smartphone widme: "Wobei ich das Handy auch als Ersatz für den Computer bei der Arbeit nutze."
Dass das Telefon als Arbeitsgerät längst unverzichtbar ist, unterstreicht auch der Vorsitzende der RosaLilaPantherInnen, Joe Niedermayer: "Als Selbstständiger bin ich durchgehend erreichbar und das eigentlich auch gerne." Etwas weniger Bildschirmzeit würde aber auch ihm nicht schaden, wie Niedermayer gesteht, der in seiner Freizeit gerne die Foto- und Video-Plattform Instagram nutzt.
(Un)geliebter Begleiter
"Soziale Medien sind kein reiner Zeitvertreib, sondern gehören bei mir zum Beruf", wirft Filmproduzent und Regisseur Markus Mörth ein. Mit ein bis zwei Netto-Stunden pro Tag hält sich seine arbeitsbedingte Gesprächszeit zwar verhältnismäßig in Grenzen, erreichbar müsse er dennoch sein. Für den Fall, dass der Stress doch einmal überhandnimmt, habe sein Hirn, wie Mörth berichtet, eine Selbstschutzmaßnahme entwickelt: "Dann passiert es mir häufig, dass ich das Handy irgendwo vergesse und es eine Zeit lang dort liegen bleibt."
Was vielleicht überrascht: Just die Jüngste unter den von uns Befragten kann sich ohne Weiteres vorstellen, zumindest zeitweilig auf ihr Telefon zu verzichten. "Klar nutze ich Instagram und Snapchat", so GAK-Wasserspringerin Cara Albiez, aber der Fokus liege ganz klar bei ihrem Sport.
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