Nach Evakuierung in Graz
Besitzer der verdächtigen Gepäckstücke ausgeforscht

- Die Polizei konnte glücklicherweise rasch Entwarnung geben, so dass das Leben am Grazer Hauptbahnhof rasch wieder das übliche Erscheinungsbild einnahm. (Symbolbild)
- Foto: Jorj Konstantinov
- hochgeladen von Martina Maros-Goller
Nach der Teilevakuierung am Grazer Hauptbahnhof konnte der Besitzer der verdächtigen Gepäckstücke mittlerweile ausgeforscht werden. Die Polizei klärt auf, welche Herausforderungen mit derartigen Einsätzen einhergehen und was ein Gepäckstück verdächtig macht.
GRAZ. Es sorgte für großes Aufsehen, als zahlreiche Polizeistreifen am Freitag gegen 13.45 Uhr damit begannen, sämtliche Geschäfte und Bahnsteige des Grazer Hauptbahnhofs bis hin zum Haupteingang zu evakuieren (wir berichteten: Grazer Hauptbahnhof wurde evakuiert). Grund dafür waren zwei „verdächtige Gepäckstücke“, welche im Kassenbereich einer Supermarkt-Filiale abgestellt worden waren. Angestellte der Filiale erstatteten Anzeige bei der Polizei. Für viele stellt sich die Frage, was macht einen herrenlosen Koffer eigentlich "verdächtig"?

- Was macht einen herrenloser eigentlich "verdächtig"? Diese Frage beschäftigt nach der Teilevakuierung des Grazer Hauptbahnhofs so manch eine Steirerin oder einen Steirer.
- Foto: Sun Lingyan / Unsplash
- hochgeladen von Sarah Konrad
Entscheidende Faktoren bei Gefahreneinschätzung
Für die Polizei sind derartige Anzeigen stets herausfordernd. In erster Linie geht es darum, Ruhe zu befahren und die Ernsthaftigkeit sowie ein mögliches Gefahrenpotenzial in kürzester Zeit abzuschätzen. In die Gefahreneinschätzung fließen daher – neben Angaben der Anzeiger – auch Wahrnehmungen von Zeugen, Beschaffenheit der Gepäckstücke sowie diverse Ermittlungserkenntnisse und polizeiliche Erfahrungswerte mit ein. Sprengstoffsachkundige Organe (SKO) der Polizei verfügen über technische Hilfsmittel und ausreichend Expertise, um derartige Lagen einzuschätzen. Unterstützt werden sie dabei von speziell ausgebildeten Sprengstoff-Spürhunden und deren Hundeführer.
Zielstrebige Vorgehensweise
Im Fall der Teilevakuierung des Grazer Hauptbahnhofs zeigten die Videoaufzeichnungen aus den Überwachungskameras einen durchaus zielstrebig vorgehenden und vorerst unbekannten Mann. Er begab sich mit seinen beiden Reiskoffern ohne Zwischenhalt durch den Supermarkt zur Kassa, wo er die beiden Gepäckstücke offenbar bewusst deponierte. In der Folge ging er schnellen Schrittes wieder durch den Supermarkt zum Eingang zurück und verließ diesen rasch durch den Eingang. Einkäufe tätigte der Mann nicht.

- Teile des Grazer Hauptbahnhofs wurden am Freitag evakuiert.
- Foto: Jörgler
- hochgeladen von Nina Schemmerl
53-Jähriger offenbar verwirrt
Glücklicherweise konnten Sprengstoff-Experten am Freitag rasch Entwarnung geben. Zudem nahmen Polizisten sogleich die Ermittlungen zum Besitzer der Gepäckstücke auf. Der 53-Jährige aus Graz dürfte ob seines geistigen Zustandes offenbar verwirrt gewesen sein und gab an, dass er die Gepäckstücke lediglich vergessen habe. Er wird wegen des Verdachts der Ordnungsstörung angezeigt.
Das könnte dich auch interessieren:



Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.