Die Privilegienkaiser der Kultur

Fällt der Vorhang? Die Intendanten von Next Liberty (M. Schilhan), Schauspielhaus (A. Badora) und Oper (E. Sobotka) haben Spar-Ausstiegsklauseln. | Foto: geopho.com
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  • Fällt der Vorhang? Die Intendanten von Next Liberty (M. Schilhan), Schauspielhaus (A. Badora) und Oper (E. Sobotka) haben Spar-Ausstiegsklauseln.
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Es rumort in der heimischen Kulturszene. Grund dafür ist das geplante Sparpaket des Landes, das unzählige Initiativen ums Überleben bangen lässt.

Umso saurer stoßen da Gerüchte um mögliche Ungerechtigkeiten auf. Große Brocken wie Schauspielhaus, Oper und Next Liberty sollen aufgrund von Sonderverträgen der jeweiligen Intendanten (fast) ungeschoren davonkommen. Diese, so hört man, würden es dem Trio Anna Badora (Schauspielhaus), Michael Schilhan (Next Liberty) und Elisabeth Sobotka (Oper) nämlich erlauben, im Fall von Sparmaßnahmen zu gehen – bei vollen Bezügen für die restliche Vertragslaufzeit ...

Ob’s die brisante Sonderklausel tatsächlich gibt, das haben wir Kulturstadtrat Karl-Heinz Herper gefragt. Seine Antwort: „Ja, diesen Passus gibt es. Sollte die von Stadt und Land getroffene Fördervereinbarung nicht eingehalten werden, besteht eine solche Möglichkeit.“

Warum und wieso das so ist, darüber gibt Peter Nebel, Geschäftsführer der Theaterholding, Aufschluss: „Die Regelung gibt es seit dem Jahr 2004. Sie war ein wesentliches Argument dafür, dass wir Persönlichkeiten von diesem Format nach Graz holen konnten.“

Die derzeit gültige Fördervereinbarung laufe jedenfalls noch bis 31. August 2014 und sei „unkündbar“. Doch dieser Schutz vor unerwarteten Sparzwängen habe auch seinen Preis, betont Nebel: „Die Intendanten haften bei Budgetüberschreitungen mit bis zu sechs Monatsgehältern. Außerdem hätten diese eine sofortige, fristlose Entlassung zur Folge.“
Dass es trotzdem Kritik an diesen Klauseln gibt, versteht der Chef der Theaterholding nur zum Teil. „Ich habe Verständnis für kritische Stimmen, aber viele Leute haben nun einmal keine Ahnung davon, wie Theater funktioniert.“

Aber vielleicht ist ja alles nur ein Sturm im Wasserglas und Badora, Schilhan und Sobotka verzichten auf den Passus. Wir haben nachgefragt. „Für mich war diese langfristige Perspektive mit ein Grund, nach Graz zu kommen, denn in Berlin gab es ständig Streitigkeiten ums Geld“, so Sobotka. Ob sie die Klausel nutzen würde? „Darüber denke ich derzeit nicht nach. Ausschließen kann ich es aber nicht.“

Ähnliches haben wir auch von Badora und Schilhan zu hören bekommen, immer mit der Betonung, dass alles „derzeit“ ja kein Thema sei ...

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