Einst & Jetzt Teil 259
Ein Hauch der Alpen am Grazer Schloßberg

- Romantisch verklärt sahen Städter im 19. Jahrhundert die Alpenwelt. Sogenannte Schweizerhäuser holten diese nach Graz, auch am Osthang des Schloßbergs stand ein solcher Bau: Das abgebildete Schweizerhaus stand von 1842 bis 1945.
- Foto: Sammlung Kubinzky
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Alpenromantik auf dem Grazer Schloßberg: Von 1842 bis 1945 stand am Osthang ein Schweizerhaus, das dem damaligen Zeitgeist entsprechend ein Stück alpine Gebirgswelt nach Graz holte.
GRAZ/INNERE STADT. Zu der Zeit, als der Fremdenverkehr erstmals bei uns in Mode kam, gab es auch in Graz eine fast schwärmerische Verehrung der alpinen Gebirgswelt, berichtet Stadthistoriker Karl Albrecht Kubinzky. Einige Neubauten kamen in der Mitte des 19. Jahrhunderts dieser Suche nach einer angeblich guten ländlichen Welt nach. Das Vorbild nachahmend, entstanden damals sogenannte Schweizerhäuser – so auch 1842 am Osthang des Schloßbergs. Das Haus mit der dem Zeitgeist entsprechenden Inszenierung ergänzte 1859 ein Denkmal für Ludwig Freiherr von Welden.

- Das Denkmal für Ludwig Freiherr von Welden hat sich bis heute erhalten, der Neubau beherbergt eine Gärtnerei.
- Foto: MeinBezirk/Andreas Strick
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Vom Restaurant zur Gärtnerei
Das Schweizerhaus war ein Restaurant der gehobenen Qualitätsklasse und auch das Lokal für einige Vereinigungen. 1945 brannte es im Rahmen der Kriegshandlungen aus und blieb über Jahre eine Ruine. Erst im Zusammenhang mit dem Aiola-Restaurant, das nahe dem Uhrturm entstand, kam es am einstigen Standort des Schweizerhauses zu einer Änderung. Als man für das neue Aiola-Lokal jenen Platz brauchte, der von den Schloßberggärtnern benutzt wurde, kam es zur Übersiedlung und es entstand beim Weldendenkmal eine komfortable neue Gärtnerei. Dieser Teil des Schloßbergs ist wenig besucht, aber durchaus einer Besichtigung wert, so Kubinzky.

Einst & Jetzt
Die wöchentlichen Beiträge zur Grazer Stadtgeschichte mit Fotos aus der Sammlung Kubinzky zeigen Graz, wie es damals war und heute ist.
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