Täglicher Vandalismus
Den öffentlichen WCs steht das Wasser bis zum Hals

- Um knapp 200.000 Euro wurde die Toilettenanlage im Volksgarten sowohl im Innen-, wie Außenbereich saniert. Inzwischen wurde auch diese Anlage wieder zerstört.
- Foto: Stadt Graz/GBG
- hochgeladen von Andreas Strick
Täglich werden die Grazer "Häuseln" beschmiert und zerstört; die Stadt sucht nach Auswegen. Von Videoüberwachung bis zu kostenpflichtigem Zugang sind alle Optionen auf dem Tisch.
GRAZ. Kaum jemand besucht sie gern, ist die Not allerdings groß, ist man froh, dass es sie gibt: Die Rede ist von öffentlichen WC-Anlagen. Der Zustand der städtischen Toiletten ist allerdings alles andere als optimal, Vandalismus und Drogenkonsum ziehen diese regelmäßig in Mitleidenschaft. "Bestes" Beispiel: Die Toilettenanlage am Griesplatz, die seit mehr als zwei Wochen gesperrt ist. Der Leiter des städtischen Gebäude- und Baumanagements (GBG) Günter Hirner erklärt: "Sperrzylinder wurden herausgerissen, Türrahmen beschädigt, Verkabelungen herausgerissen." Spülkästen und Klobrillen wurden gar entwendet. Neben der Verwüstung waren auch die (Blut-) Spuren von Drogenkonsum allgegenwärtig und die Anlage damit unbenutzbar.

- Am Griesplatz wurden unter anderem die Spülkästen aus den Toiletten gerissen.
- Foto: Stadt Graz/GBG
- hochgeladen von Markus Kropac
Täglicher Vandalismus
Die Ende 2024 neu sanierten Toiletten im Volksgarten wurden ebenfalls bereits wieder zerstört, um die Toilettenanlagen in der Grazer Innenstadt steht es nicht viel besser. "Derzeit haben wir täglich mit Vandalismus zu tun", erklärt Beteiligungsstadtrat Manfred Eber (KPÖ). Dabei investiert die Stadt nicht wenig Geld, um die öffentlichen Toilettenanlagen in Schuss zu halten. 2025 gibt man für Reinigung und Material über eine halbe Million Euro aus, für 2026 schätzt man die Kosten auf rund 521.000 Euro. Die Kosten für Sanierungen kommen da noch extra dazu, allein am Griesplatz sind das nun wieder 6.000 Euro.

- Beteiligungsstadtrat Manfred Eber (KPÖ) findet deutliche Worte für die aktuelle Situation: "So kann es nicht weitergehen."
- Foto: Stadt Graz/Fischer
- hochgeladen von Ludmilla Reisinger
Stadt prüft Videoüberwachung
Gleichzeitig wächst der Frust über den allgemeinen Zustand. Im Arbeitspapier von Volkspartei und Innenstadtwirtschaft zur Attraktivierung der Grazer Innenstadt findet sich der Wunsch nach Verbesserung der öffentlichen WC-Anlagen ebenso wieder, wie auf der Ergebnisliste der Zukunftskonferenz der Rathauskoalition. Dass Handlungsbedarf herrscht, ist inzwischen also auch auf Regierungsebene angekommen: "So kann es nicht weitergehen", betont Eber. Aktuell prüfe man mehrere Möglichkeiten, um der Zerstörungsflut entgegenzuwirken. "Von Videoüberwachung bis hin zu kostenpflichtigem Zutritt ist derzeit alles auf dem Tisch", so Eber. Außerdem könnten die Grazer Toiletten – optisch zumindest – mehr einer Gefängniszelle ähneln, denn Vandalismus-sichere Einrichtung ist ebenfalls Thema. Eine Lösung soll bis Jahresende präsentiert werden.
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